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Das PS/2 Maus und Tastatur-Protokoll

Die PS/2 Tastaturschnittstelle benutzt „Mini DIN 6“ als Steckverbinder. Anfangs ungefärbt wurden diese erst später farbcodiert: violett = Keyboard , hellgrün = Maus.

Wichtig ! diese Anschlüsse sind nicht für Hotplug designt. Wer seinen Rechner schonen will, schaltet ihn besser aus, bevor er Keyboard oder Maus dort anschließt. (Bild zeigt Aufsicht auf Buchse)

Von Dipl. Ing Bernward Mock übersetzt gibt es eine exakte Beschreibung des PS/2 Protokolls nach einem hervorragenden Artikel von Adam Chapweske.

StartseiteSchnittstelle , Protokoll  , dazu die SCAN Codes: S1 , S2 , S3

und alles als PDF File

Das (englischsprachige) Original findet sich bei archive.org .

 

Eine weitere informative Seite mit „timing“ Informationen ist bei networktechnic zu finden.

 

Eine Anwendung findet sich beim PS/2 Mouse Emulator namens PS/2 „Access“ Mouse. Dieser benutzt einen PIC16F84 Microcontroller um einen Steuer-Input, der nicht unbedingt von einer Maus kommen muß, in ein PS/2 Protokoll umzusetzen. Inkl. Source, aber: Free for non-commercial purposes only !

 

Allgemeines: Das PS/2 Protokoll legt fest, wie sich externe Eingabegeräte mit dem Computer verständigen sollten, damit Tastatur und Maus (und andere) benutzbar sind. Dabei verwenden Tastatur und Maus zwar je eine identisch belegte Buchse, aber doch ein jeweils eigenes Protokoll. Deshalb kann man eine Maus zwar prinzipiell (physikalisch) am Tastatureingang anschließen, aber ihr Protokoll wird dort üblicherweise nicht vernünftig ausgewertet werden können. Und andersherum genauso.

Ein Spezialfall sind Kombi-Buchsen z.B. an Laptops. Dort werden die beiden nicht benutzten Eingänge (2,6) für eines der beiden Geräte mitbenutzt. Vorraussetzung ist dann aber ein Y-Kabel, das die zwei Leitungen von einem der beiden Inputs auf diese Pins am Anschluß legt. Welche das dann sein müssen (die von der Maus oder die von der Tastatur) hängt vom Laptop Modell ab.

Als Spannungsquelle für externe Basteleien taugt die 5V + Gleichspannung (an 4) nur bedingt, da sie formal mit lediglich 100 mA belastbar werden darf.

 

PS/2 ist als Schnittstelle für Maus und Tastatur von IBM mit ihrer Reihe der PS/2 Computer (Model 30, 50, 60 und v.a. 80) im Jahr 1987 eingeführt worden. Ebenfalls kam sie zur gleichen Zeit auch bei IBMs RS/6000 Geräten zum Einsatz. Da sich PS/2 – insbesondere das Bus-System war neu – nicht etablieren konnte (die anderen großen PC Hersteller, allen voran Compaq, haben da gemauert, da sie bereits neue 386 Maschinen lieferfertig hatten, die auf dem alten AT Standard aufbauten), ist vom Gesamtkonzept wenig geblieben. Allerdings ist die PS/2 Keyboard/Mouse Schnittstelle später auch von anderen übernommen und zum Quasi-Standard geworden – bis sie von USB abgelöst worden ist, das aber erst weit nach der Jahrtausendwende 2000.

Wesentlicher Vorteil von PS/2 war lange Zeit, daß sie interruptgesteuert arbeitet. D.h. eine Mausbewegung löst einen Interrupt aus und ist damit sehr schnell auswertbar. USB dagegen muß den Anschluß immer wieder erneut abfragen (pollen), ob neue Ereignisse vorliegen. Mittlerweile (2025) geschieht das aber schneller, als die PS/2 Schnittstelle Informationen schicken kann, weshalb sich zunehmend auch im Gamerbereich USB durchsetzt. Ein wesentlicher Vorteil bleibt aber: an einem PC mit PS/2 Buchsen, läßt sich der komplette USB Controller im BIOS/UEFI deaktivieren und somit ein Softwareeintrag ins System durch fremde User wirksam und auf Hardwareebene verhindern (USB funktioniert dann per se nicht mehr = kein USB-Stick = Schutz).

Daß die PS/2 Buchse dann doch angenommen worden ist, liegt v.a. daran, daß sie, zumindest für die Tastatur, voll kompatibel zu den vorher benutzten AT Tastatur DIN Anschlüssen ist. Dies bedeutet auch, daß man AT-Keyboards mit einem einfachen Kabel-Adapter daran benutzen kann. Der Vor-Vorgänger XT-Keyboard ist daran jedoch nicht verwendbar.

PS/2 als Schnittstelle hat auch an anderen Stellen Verwendung gefunden. Dies gilt etwa für die SGI Indy, Indigo2 und folgende, sowie für Acorns A7000 und RiscPC, aber auch für manche Sun. Und sogar DEC hat in manchen Geräte PS/2 benutzt – in ihren PCs natürlich sowieso.

 

Da ein PS/2 Keyboard den Scan Code der Taste sendet, ist immer ein passender Treiber nötig, der diesen auswertet und auf den jeweiligen Buchstaben abbildet.

 

PS/2 läßt sich gut auf einen I²C Bus abbilden mit einem 8XC751 Microcontroller . Vielleicht ja eine schöne Lösung, um einen RPi Pico mit einem (oldstyle) Keyboard zu verbinden …

 

Fun-Fact: das erste PS/2 Keyboard dürfte dem Erfinder nach das IBM Model M mit Bucklingspring (Feder) gewesen sein. Dieses läßt sich durch Tausch des (steckbaren) Anschlußkabels wahlweise als AT oder PS/2 Keyboard konfigurieren.

LOAD Ausgabe #11

Schwerpunkt: Exotische Systeme





Inhalt:

  1. Titelthema
    • Der Kenbak-1
    • Micro-Expander mit S-100 Bus
    • Micro Craft Dimension 68000
    • IBM System /23 Datamaster
    • Die Pascal Workstation PERQ-1
    • Computertechnik Müller
    • Sony Vaio S 3D
    • Tatung Einstein TC01
  2. Systeme
    • Das SOS des Apple ///
    • IBM Terminals
    • Die Microvax 2000
    • DEC VAXmate Reparatur
    • NeXTstation Mono ohne Monitor
    • Pocketcomputer von Sharp
    • Kyocera 85 Plattform
  3. Software
    • Neues von Fluxcopy
    • Programmiersprache Chip-9
    • BCM64 und Oscar64
    • FutureOS für Amstrad CPC
    • Schneider CPC Multitasking
  4. Hardware
    • Das ESP-8 Projekt
    • Bare Metal Speccy
    • Kosmos CP1 Lerncomputer
    • Busch Microtronic Lerncomputer
    • Der Microtronic Phoenix
    • Fischertechnik Computing-Baukästen
    • Treiber für IOMEGA
  5. Aus dem Verein
    • Neues aus dem Verein
    • Lokale Veranstaltungen
    • Classic Computing 2024


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Wir bringen die LOAD zu Ihnen, denn wir sind mit der LOAD auf vielen Veranstaltungen vertreten. Und wir haben nicht nur die aktuelle Ausgabe im Gepäck, sondern auch frühere Hefte (solange der Vorrat reicht).

  • 16.08.2025: Hannover Döhren, Retrocomputer-Treff Niedersachsen
  • 11. bis 14.09.2025: Hof, Classic Computing 2025
    (siehe Ankündigung der CC 2025
  • 20.11.2025: Hannover Döhren, Retrocomputer-Treff Niedersachsen

Classic Computing 2024 in Pfedelbach – Pressemitteilung

Der bundesweit tätige Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V. veranstaltet von Freitag, 27.09. bis Sonntag, 29.09.2024 in Pfedelbach sein öffentliches Jahrestreffen „Classic Computing 2024“. Der als gemeinnützig anerkannte Verein besteht seit über 20 Jahren und hat sich der Restaurierung, Erhaltung und Präsentation von Computern hauptsächlich aus den 1970er und 1980er Jahren verschrieben. Dem Verein gehören mehr als 400 Sammler klassischer Computer aus Deutschland und dem europäischen Ausland an.
Zur „Classic Computing 2024“ werden knapp 80 der Mitglieder erwartet, die bis zu 200 funktionsfähige historische Computersysteme, Spielkonsolen, Workstations und Büromaschinen aus vier Jahrzehnten ausstellen. Damit ist die „Classic Computing 2024“ eine der größten Veranstaltungen dieser Art in Europa. Die Geräte sind fast alle in Betrieb und können angefasst und ausprobiert werden. Ein Vortragsprogramm begleitet die Ausstellung und beleuchtet Aspekte des Retro Computing und der Geschichte der Computertechnik. Es wird von Vereinsmitgliedern und Gästen außerhalb des Vereins gestaltet.
Die Veranstaltung öffnet am Freitag, den 27.09.2024 seine Tore exklusiv von 10:00 bis 18:00 Uhr für Schulklassen und Pressevertreter, am Samstag (10:00-18:00) und Sonntag (10:00-16:00) darf jeder interessierte Bürger die „Classic Computing 2024“ besuchen. Der Eintritt ist frei, Veranstaltungsort ist die Halle Nobelgusch, Hohenlohe-Allee 9 in 74629 Pfedelbach. Für Pressevertreter und Schulklassen wird um Anmeldung unter info@classic-computing.de gebeten.