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Festplatten am ATARI ST … Falcon – Teil 1 Einrichtung

Erster Entwurf, vielleicht noch nicht vollständig.

Wir befassen uns mal mit einem komplexeren Thema…

Wie funktioniert eine Festplatte an der Atari ST Serie? – Teil 1

… und im zweiten Teil – wie bekomme ich einen Datenaustausch mit einem modernen Computer hin?

Dazu zunächst erstmal eine Reihe Begriffserklärungen, die man braucht, und aus denen sich schon vieles ergibt. Die Reihenfolge ist so, wie ich es didaktisch gerade für sinnvoll halte.

  • Atari ST Serie, hiermit sind alle Computer von Atari ab 1985 bis ca. 1992 mit einem Motorola 68K-Prozessor gemeint, ST, STE, Mega, TT, Falcon, Stacy, ST-Book, außerdem plus diverse Clones wie Hades, Milan, Firebee, Suska, MiST, usw. Wenn hier stellvertretend von STs die Rede ist, dann sind all diese gemeint.
  • PC, Personal-Computer, Computer-Klasse, welche von IBM 1983 mit dem 5150 auf Basis des Intel 8088 Prozessors vorgestellt wurde und bis heute in Form von „Clones“ von tausenden verschiedenen Herstellern die marktbeherrschende Computer-Klasse für den persönlichen Gebrauch darstellt. Im Grunde sind die heute alle noch zum 5150 kompatibel, wird nur schwierig ohne Diskettenlaufwerk noch ein MS-DOS zu booten… Statt dessen booten die heutigen PCs Windows, Linux, Mac-OS, usw. Von letzteren will man heute am ehesten Daten auf seinen ATARI ST herüberschieben.
  • AMIGA-OS, die Freunde von der anderen Seite aus dem Commodore-Lager, eigentlich andere Baustelle, ganz anderes Dateisystem, es wird aber mit der Systemerweiterung „Crossdos“ interessant. Denn Crossdos kann mit FAT-Dateisystemen umgehen.
  • Little Endian und Big Endian – Darstellungsweise für ein 16-Bit Wort (also 2 Bytes). Intel-Prozessoren (und kompatible wie AMD, etc.) verwenden die „Little Endian“ Darstellung, wo das Low-Byte vor dem High-Byte steht, die Zahl 255 sieht in 16 Bit Hexadezimal  so aus: FF00h. Bei Motorola-CPUs werden 16-Bit Worte als „Big Endian“ dargestellt, bei dem die Zahl 255 in 16 Bit Hexadezimal so aussieht: 00FFh – irgendwie intuitiver.
  • Byte-Swap – Tausch des Low-Byte gegen das High-Byte eines 16 Bit-Wortes um Little zu Big Endian oder umgekehrt zu konvertieren.
  • MS-DOS – das ist auch hier das Maß aller Dinge. MS-DOS (bzw. PC-DOS, DR-DOS, usw.) ist das Betriebssystem der Personalcomputer von etwa 1983 bis 2000, wo es in erweiterter Form immer noch der Unterbau von Windows Millenium Edition war. Die Eingabeaufforderung von Windows NT bis 11 vorhanden erinnert immer noch an diese Anfänge.
  • TOS – „The Operating System“ oder „Tramiel Operating System“, das Betriebssystem im ROM der Atari ST Serie Computer.  Sein Aufbau, Systemaufrufe und so weiter ist weitestgehend gleich wie bei MS-DOS (insbesondere wenn da auch GEM installiert ist…). Zwischen 1985 und 1992 wurden mit den neu erschienenen ST-Serie Computern verschiedene TOS-Versionen veröffentlicht, welche sich auch in der Unterstützung der Partitionsgrößen unterscheiden! Letztlich macht TOS aus den ST-Computern so etwas wie einen PC mit 680×0 CPU.
  • EmuTOS – eine Opensource-Implementierung von TOS, basierend auf jahrelanger Forschung, den GEM-Quellcode von DRI, und viel Gehirnschmalz der fleißigen Entwickler. Wird inzwischen auf alles portiert, was einen 68K Prozessor hat und nicht schnell genug wegrennen kann. Selbst der „Feind“ Amiga wurde schon gekapert und ist dank Vampire-Turbokarte inzwischen wohl der schnellste ST-Clone den man sich vorstellen kann. EmuTOS beinhaltet auch ein stark verbessertes GEMDOS, da ist BIGDOS nicht notwendig,
  • GEMDOS – das ist der Bestandteil von TOS, der sich um FAT Dateisysteme kümmert.
  • METADOS / ExtenDOS – Dateisystemtreiber für CD-ROMs usw. ähnlch wie MSCDEX unter MS-DOS. METADOS ist das Original von ATARI, ExtenDOS ein kommerzieller besserer Nachbau, kann auch mit DVDs umgehen, inzwischen kostenlos.
  • MiNT – „MiNT is now TOS“, sich selbst erklärendes Akronym, ursprünglich „MiNT is not TOS“ – TOS-kompatibles Betriebssystem, welches sich sehr stark an UNIX/LINUX anlehnt, Multitaksing-fähig, kann sauber programmierte TOS-Programme ausführen, ist auch POSIX-kompatibel, wodurch viele Sachen aus der GNU-Landschaft darauf portiert werden konnten, unter anderem bash,bourne-shell, die ganzen GNU-Tools, XWindow, ein TCP/IP-Stack und die Dateisysteme Ext2 und FAT32. Die erste Version von MiNT, welche erhältlich war, war das von Atari herausgegebene „MultiTOS“. Populär sind heute die EasyMiNT- und SpareMiNT-Distributionen und darauf aufbauende Projekte. Um MiNT sinnvoll zu nutzen braucht man einen ST mit mehr als 8 MHz und mehr als 4 MB RAM.  Zum Betrieb eines modernen MiNT benötigt man einen XHDI-kompatiblen Plattentreiber, siehe unten.
  • Sektor (1) – physische/native Sektoren, Festplatten sind in Köpfe, Spuren und physische/native Sektoren eingeteilt. Bei Festplatten bis zum Jahr 2011 gab es im Consumer-Bereich ausschließlich Festplatten mit 512 Bytes pro Sektor, seit dem tauchen immer mehr Platten (auch SSD) auf, welche 4 kB „nativ“ große Sektoren haben, meistens können die 512 Byte-Sektoren emulieren, in dem 8x 512e in einen 4kBn rein packen.
  • Cluster – kleinste Verwaltungseinheit, die von MS-DOS zum Speichern von Dateien mit dem FAT-Dateisystem verwendet werden kann. Ein Cluster besteht je nach Speichermedium/Partition und dessen Größe aus 1 oder einem vielfachen davon (2, 4, 8, 16, 32) Sektoren. Jede Datei belegt immer nur ganze Cluster, so dass am Dateiende noch unbenutzte Teile eines Clusters mit reserviert werden, das nennt man „Verschnitt“. Je größer die Partitionen werden, um so größer werden auch die Cluster, weil davon immer nur eine maximale Anzahl adressiert werden kann.
  • Sektor (2) – „logische Sektoren“ kleinste Verwaltungseinheit, die von TOS zum Speichern von Dateien verwendet werden kann. Im Prinzip das gleiche wie Cluster bei MS-DOS, nur dass die Zählweise/Adressierung mitunter anders ist, siehe später.
  • Partitionen – Aufteilung einer Platte oder Wechselmendium in verschiedene logische Laufwerke. Je nach Partitionstyp und Dateisystem haben diese Partitionen verschiedene Kennungen, welche besagen, um welche Sorte Partition es sich handelt. Diese weichen zwischen MS-DOS und TOS teilweise ab, weil hier vor MS-DOS 3.31 schon verschiedene Wege eingeschlagen wurden, um die selben Probleme mit steigenden Festplattengrößen zu lösen.
  • Primäre Partition, ein logisches Laufwerk auf einer Festplatte, in welchem direkt ein Dateisystem drin liegt.
  • Sekundäre Partition, eine Partition, in der im Prinzip beliebig viele Erweiterte Partitionen drin liegen, in denen wiederum Dateisysteme drin liegen.
  • Partitionsschema – Beschreibt, wie eine Festplatte in verschiedene logische Laufwerke aufgeteilt wird. Dieses Partitionsschema liegt auf der Festplatte gleich hinter dem Bootsektor. Hier gibt es aufgrund der Unterschiede zwischen MS-DOS Cluster und logischen Sektoren in TOS kleine Unterschiede zwischen TOS und MS-DOS. Aber erst jenseits von 32 MB Partitionen. Gemeinsam ist, dass auf einer Platte maximal 4 Primäre plus Sekundäre Partitionen liegen können. Will man mehr als 4 Partitionen haben, muss die letzte der 4 eine sekundäre Partition sein, in der die erweiterten Partitionen liegen. Das wird bei Partitionierern auf dem Atari automatisch richtig gemacht, bei MS-DOS muss man hier selber aufpassen.
  • GPT – Das Partitionsschema der ATARI-Computer entspricht dem alten GPT von PCs. Mit HDDRIVER werden auch Medien mit UEFI-Partitionsschema von modernen PCs (ab Windows 7) unterstützt.
  • FAT Dateisystem – „File Allocation Table“ – das ist das Format, in dem MS-DOS, TOS und andere Betriebssysteme belegte und leere Cluster/Sektoren und Verzeichnisstrukturen verwalten. Sowohl MS-DOS als auch TOS verwenden dieses Dateisystem in den Ausprägungen „FAT 12“ und „FAT 16“ Typisch für FAT-Dateisysteme ist der 8+3 Zeichen lange mögliche Dateiname. Nachfolgend verschiedene für uns relevante Varianten in stark vereinfachter Form, wer es genauer wissen will, schaut in Wikipedia.
  • FAT 12 ist die ursprüngliche Implementierung in MS-DOS, die 12 gibt an, dass 12 Bit zur Nummerierung von Clustern verwendet werden, dementsprechend können nur maximal 4.096 Cluster angesprochen werden. FAT12 wird eigentlich nur noch für Disketten eingesetzt.
  • FAT 16 verwendet 16 Bit zur Adressierung von Clustern, folglich können maximal 65.535 Cluster angesprochen werden. Und damit auch maximal nur 65535 Dateien und Verzeichnisse! FAT 16 Partitionen konnten ursprünglich nur 512 MB groß werden, weil Cluster bis einschl.  MS-DOS 6.22 auf 16 Sektoren / Cluster beschränkt waren. Die Darstellung der 16 Bit Worte bei der Cluster-Adressierung erfolgt hier grundsätzlich im „Intel Format“, also Little-Endian, auch auf dem ATARI ST!
  • BIGDOS (MS-DOS) – offiziell FAT16B genannt, ab MS-DOS 3.31, eine Erweiterung des FAT 16 Dateisystems, um Cluster auch mit 32 Bit zu adressieren, maximal 2 bzw. später 4 GB pro Partition.
  • BIGDOS (TOS) – entwickelt von Rainer Seitel, ersetzt das GEMDOS durch eine verbesserte Version, versteht die Partitinstypen von MS-DOS bis einschließlich FAT16B. Je nach zugrunde liegender TOS-Version werden dadurch Partitionen bis 2 GB möglich, nur die Bootpartition darf nicht größer sein als das originale TOS unterstützt, denn sonst kann der ST nicht mit seinen ROM-Routinen davon booten. Bei BIGDOS empfiehlt es sich, einen XHDI-kompatiblen Plattentreiber zu verwenden, geht aber mit Einschränkungen auch ohne. Wichtig: Auf dem Falcon muss die dafür spezielle Version verwendet werden, und sie muss als letztes Programm in den AUTO-Ordner.
  • FAT 32, dito 32 Bit, davon aber 4 Bit reserviert, also maximal 268.435.456 Cluster. Wurde mit Windows 95B eingeführt. TOS kann nicht auf solche Partitionen, auch nicht mit Hilfe von BIGDOS, zugreifen. In MiNT ist aber ein entsprechender Dateisystemtreiber intgegriert, der auch mit VFAT/LFN (Long File Name) Verzeichniseinträgen umgehen kann.
  • EXT2, von Linux bekanntes Dateisystem, lässt sich unter MiNT und den 68K-Linuxen auf dem ATARI als zusätzliches Volume verwenden, maximal mögliche Laufwerksgröße liegt bei knapp unter 2 TB.
  • NTFS, HPFS, EXT3, ReiserFS, … – unter neueren Windows, Macs, Linux gängige Dateisysteme, auf die der ATARI ST nicht direkt zugreifen kann.
  • SCSI – ursprünglich „Shugartassociation Computer System Interface“, dann „Small Computer System Interface“, beschreibt eine ursprünglich 8 Bit breite Schnittstelle für die Kommunikation eines oder mehrerer Hosts mit Massenspeichern und anderen Geräten, also z.B. auch Drucker oder „Robot-Devices“. Bei PCs benötigt man dafür „Hostadapter“ z.B. von Adaptec. Man unterscheidet verschiedene Generationen wie SCSI-1, SCSI-2, Wide-SCSI, Ultrawide-SCSI, usw. die sich im Befehlssatz und Busbreite unterscheiden und zueinander abwärtskompatibel sind. Wenn man richtig terminiert, klappt es auch mit der Mischung von 8 und 16 Bit breiten Laufwerken, nur „Differential SCSI“ Geräte kann man mit den anderen nicht mischen, die brauchen spezielle Controller, die es für ATARI ST Computer nicht gibt. Bei ATARI haben der TT und der Falcon einen fast 100% SCSI-2-kompatiblen Anschluss und können davon auch booten. SCSI-1/2 unterstützen bis zu 8 Geräte auf dem Bus, wobei auch der/die Computer als Gerät(e) zählen. Dazu später mehr.
  • ACSI – ATARI Computer System Interface – auch „DMA-Schnittstelle“ genannt, man sieht es schon am Namen, das hat was mit SCSI zu tun! Genauer, es ist ein abgespecktes SCSI-1, bei dem die Bus-Phasen der Kommunikation vereinfacht wurden, es fehlen Handshake-Signale, Geräte-ID des Computers, außerdem muss man hier nicht mit den Themen „Parity“, „Termpower“ und „Abschlussterminierung“ kämpfen. Dafür aber gelegentlich mit zu langen DMA-Kabeln oder zu vielen „Unbuffered“ DMA-Geräten, siehe später. Auch hier gibt es SCSI-Hostadapter, welche rein per logischer Schaltungen aus ACSI wieder ein fast vollwertiges SCSI machen, wenn der Hostadapter „ICD-Kompatibel“ ist, dann werden sogar SCSI-2-Befehle unterstützt, was auch die 1GB Plattengröße-Grenze von SCSI-1 aufhebt.  Eine ACSI-Schnittstelle haben alle ST-Serie Computer außer der Falcon 030 und das ST-Book, bei letzterem aber per Adapter quasi als „Docking-Station“ nachrüstbar, aber das eher theortischer, denn die entsprechenden Adapter sind noch viel seltener als ST-Books.
  • LUN – Logical Unit Number. Neben verschiedenen SCSI- bzw. ACSI-IDs für die Geräteadressierung unterstützten manche Geräte auch noch LUNs. Ein prominentes Beispiel dafür sind diverse SCSI-zu-MFM Controller wie die Adaptec ACB-4000, welche auch in den ATARI SH- und und Megafile MFM/RLL-Platten verbaut sind. Die mitgelieferte Platte ist LUN 0, und wenn man den Stecker für das zweite ST-506 Datenkabel einlötet und die ST-506-Verkabelung erneuert, können die auch noch LUN 1, also eine zweite MFM/RLL-Platte, ansprechen. Diverse Festplattentreiber wie CHBD/Scheibenkleister, ICD, HDDRIVER und PP können mit der zweiten LUN umgehen. AHDI aber nicht.
  • MFM, RLL und ST-506, diese Bezeichnung findet man bei sehr alten, „strunzdummen“ Festplatten. Die sind nicht schlauer als ein Shugart-Floppy-Laufwerk, die haben auf ihrem ST-506 nur Signale für Laufwerksauswahl, Kopfbewegungen, Kopfauswahl, Lesen und Schreiben und benötigen einen MFM- oder RLL-Controller (dass hat was mit der Oberflächenqualität der magnetisierbaren Scheiben zu tun) und bringen so entweder 17 (MFM) oder 26 (RLL) pyhsische Sektoren in einer Spur unter. Diese phyische Formatierung, auch „Low Level Formant“ ist abhängig vom Controller, jeder Hersteller (Adaptec, Omti, Seagate, Western Digital (WD, WDC), …) kochte da sein eigenes Süppchen, so dass bei Controllerwechsel die Platte neu Low-Level-Formatiert werden muss. Typische Platten dieses Typs haben zwischen 10 und 80 MB Kapazität. PC-XT/AT-Computer benötigen für solche Platten einen Controller als ISA-Karte. ATARI hat solche Platten in den SH 204/205 und Megafile 20/30/60 Platten eingebaut, angeschlossen werden sie per ACSI. Die PC-Sichtweise kann man hier nachlesen.
  • ESDI – Weiterentwicklung von ST-506, gab es nur für PCs, nicht für ATARI. Vorsicht, sieht genauso aus wie ST-506, aber nicht dazu kompatibel. Plattengrößen typischerweise zwischen 120 MB und 1.2 GB.
  • IDE – „Integrated Drive Electronnics“, Weiterentwicklung von ESDI, 16 Bit breite Schnittstelle, wird bei PCs mit „Little Endian“ betrieben, am Atari aber meistens mit „Big Endian“. Hier wanderte die ganze Controller-Logik in die Platte, das IDE-Kabel ist quasi eine Verlängerung des ISA-Busses von PCs, daher auch öfters als „AT-BUS“ bezeichnet. Bei ATARI serienmäßig im Falcon 030 und ST-Book integriert, TOS 2.0x und 4.0x können direkt davon booten, für TOS 3.06 (TT) gibt es einen Patch, den man zusammen mit dem Thunder-IDE-Interface bekommt. Auch EmuTOS kann inzwischen von IDE booten. Für alle anderen ATARI ST Serie Computer gab / gibt es nachrüstbare IDE-Schnittstellen aus der Community, oft zusammen mit dem dafür ohnehin mindestens benötigten TOS 2.06 und anderen Funktionen.
  • SATA – der serielle Nachfolger von IDE, über IDE-zu-SATA-Adapter lassen sich auch solche Platten betreiben, aber wegen deren großer Kapazität sollte man unbedingt HDDRIVER verwenden, ältere Festplattentreiber sind damit überfordert. Mit HDDRIVER lassen sich Platten bis 2 TB nutzen.
  • Compact-Flash (CF) – ist ganz grob nur eine Variante von IDE, also eine rein mechanische Umsetzung auf einen anderen Stecker. Auf den Adaptern ist keinerlei aktive Elektronik. Theoretisch Hot-Swap-fähig, sollte man aber am ATARI niemals tun, immer erst den Computer ausschalten.
  • Disc on Module (DOM) – Flash-Module mit IDE-Interface, lassen sich genauso wie IDE-Festplatten oder CF-Karten einbinden.
  • SecureDigital (SD-Karten) – im Vergleich zum ATARI ST ein junges Speichermedium, welches per diverser aktiver Adapter an IDE, ACSI und SCSI angeschlossen werden kann. Bei dem Weg über IDE ggf. an Byte-Swap denken. Für den STE und Falcon gibt es eine einfache Bastelllösung, um eine SD-Karte am seitlichen Joystick-Port anzusprechen.
  • Festplattentreiber – Das ist wieder was ATARI-Spezifisches. Während der PC im BIOS Laderoutinen für das Betriebssystem von Diskette oder Platte hat, muss der ATARI dies nicht tun, weil TOS üblicherweise (außer bei ganz frühen 260/520ST) schon im ROM ist. Dafür weiß aber TOS kaum etwas über Festplatten. Im TOS findet sich nur eine Routine, welche vom ACSI-Laufwerk mit der ID 0, später auch SCSI-ID 0 und IDE-Master, den ersten logischen Block, also den ersten Sektor mit 512 Bytes einlesen kann. Darin befindet sich dann der eigentliche Bootloader, der wiederum im Root-Verzeichnis der ersten Partition nach einer Datei mit einem bestimmten Namen sucht, diese lädt und ausführt, das ist dann der eigentliche Festplattentreiber, der dann die Partitionen als logische Laufwerke am TOS-Betriebssystem anmeldet. Der originale Festplattentreiber von ATARI heißt „AHDI“ und reicht bei kleinen Platten völlig aus, die zugehörige Treiber-Datei in C:\ ist SHDRIVER.SYS, und die sollte man nicht löschen, wenn man von der Platte booten möchte. Empfehlenswerter sind aber andere Plattentreiber wie CHBD (ex „Scheibenkleister“) und vor allem HDDRIVER. Die meisten alternativen Festplattentreiber sind AHDI-kompatibel, was bedeutet, dass sie ein AHDI kompatibles Partitionsschema verwenden. Einer fällt da raus: Der von Pera Putnik (PP), dessen Laufwerke können von AHDI-kompatiblen Plattentreibern nicht gelesen werden, der implementiert von vorneherein das Partitionsschema von DOS mit seiner Clusternummerierungen und Partitionstyp-Kennungen. Bei vielen neueren Plattentreibern ist es auch möglich, von einer anderen Partition zu booten, wenn man im richtigen Moment beim Start des Plattentreibers den gewünschten Laufwerkbuchstaben, z.B. „D“, auf der Tastatur anschlägt.
  • XHDI – ein erweitertes Programmiermodell für Plattentreiber, welches von CHBD eingeführt und von HDDRIVER übernommen/ausbaut wurde.  MiNT und diverse moderne Festplattentools setzen die XHDI-Schnittstelle vorraus.
  • ICD-Kompatibel – Die Firma ICD setzte einst bei ihren ACSI-zu-SCSI-Hostadaptern diesen Maßstab, der es ermöglichte, über die ACSI-Schnittstelle auch SCSI-2-Befehle zu senden, womit auch die 1 GB Grenze für Festplattengrößen gefallen ist, so sind immerhin 2 GB ansprechbar, auch auf deutlich größeren Platten, wenn man keine so kleinen mehr auftreiben kann. Bei den Partitionsgrößen muss man sich aber trotzdem an dem orientieren, was TOS bzw. BIGDOS ermöglicht.
  • AUTO-Ordner – Ein Verzeichnis auf der Boot-Platte oder -Diskette des ATARI ST, in den man TOS-Programme ablegen kann. Diese müssen die Endung PRG haben, dürfen aber keine GEM-Programme sein, weil bei Abarbeitung des AUTO-Ordners GEM noch nicht initialisiert ist. Die Reihenfolge der Abbarbeitung der Programme im AUTO-Ordner erfolgt so, wie sie im Verzeichnis eingetragen wird, was man mit der Desktop-Ansicht „Unsortiert“ nachvollziehen kann. Was man zuerst in den AUTO-Ordner rein legt, wird auch als erstes ausgeführt! In den AUTO-Ordner legt man Treiber, Patches, Systemerweiterungen aller Art. Teilweise ist hier eine strikte Reihenfolge der verschiedenen Programme einzuhalten, siehe z.B. BIGDOS.PRG bzw. BIGDOS_F.PRG (für den Falcon), siehe Dokus der einzelnen Sachen. Auch Betriebssystem-Erweiterungen wie Magic!, Geneva oder gar alternative Betriebssysteme wie MiNT, Debian 68K oder Net-BSD 68K werden mit einem Starter aus dem AUTO-Ordner gestartet.
  • ACCs – „Accessories“, also kleine nützliche Helfer mit der Dateiendung ACC, die in der Menüleiste in dem Menü „Desk“ erreichbar sind, wenn sie aus dem Root des Bootlaufwerks geladen wurden.
  • Bootmanager – das ist was ganz feines und ist auf dem ATARI die komfortable Alternative zum Bearbeiten von AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS auf dem PC. Der Bootmanager benennt im AUTO-Ordner PRG Dateien und ACCs um, er macht daraus die Endungen PRX bzw ACX, wodurch sie beim nächsten Bootvorgang nicht geladen werden. So kann man sich für verschiedene Zwecke verschiedene „Sets“ an Autostart-Programmen machen und diese im Bootvorgang komfortabel umschalten. Der Bootmanager muss dafür selbst auch im AUTO-Ordner liegen, und zwar möglichst weit vorne . Ein besonders komfortables Exemplar ist hier „XBOOT„, sogar mit Mausbedienung, und das ganz ohne GEM…
  • GDOS – auch das sollte man wissen.  Das Betriebssystem TOS besteht aus ganz vielen Schichten, also schon richtig modern strukturiert, die unterschiedliche Sachen machen und alle sind beim Bootvorgang austauschbar:
    BIOS – Basic Input Output System, ja, wie beim PC, initailisiert die Hardware beim Booten, macht RAM-Test, checkt den Monitotyp, fragt die Tastatur ab, steuert serielle und parallele Schnittstellen, Midi, bootet vom ROM-Cardridge, Floppy oder Festplatte.
    XBIOS – eXtended BIOS, da ist z.B. der Maustreiber drin, und auch die VT52-Emulation
    GEMDOS – Dateisystemtreiber für FAT-Medien, können wir gegen BIGDOS austauschen, kann mit MetaDOS erweitert werden.
    VDI – Virtual Display Interface. Bei Windows nennt man sowas „Grafiktreiber“, also wer am Atari eine Grafikkarte betreiben will, lädt ein anderes (passendes) VDI und fertig. Auch mit der originalen Grafikhardware macht es Sinn, VDI auszutauschen, gegen NVDI, welches stark optimierte, beschleunigte Grafikfunktionen bereit stellt.
    AES – Application Environment Services – da stecken ganz viele GEM-Fuktionen drin, zum Beispiel die ganze Fensterverwaltung, aber wenigstens jetzt mal gehört…
    Desktop – darüber braucht man kein Wort zu verlieren, die Funktion ist klar, oder? Wie die anderen Bestandteile von TOS ist der Desktop durch Alternativen wie z.B. GEMINI austauschbar.
    Aber wo ist jetzt GDOS? Das fehlt? GDOS heißt „Graphical Device Operating System“ und das verrät die Richtung, im TOS-ROM ist das ein winziger Teil vom VDI und ist gegen was „richtiges“ per Start aus dem AUTO-Ordner austauschbar, nämlich durch das von ATARI später auf Diskette nachgelieferte GDOS, was aber nicht so toll ist, das wurde erst mit den Alternativen AMCGDOIS, SPEEDOGDOS und vor allem NVDI besser. In einer gescheiten Festplatteninstallation gehört das in den AUTO-Ordner, weil das System-weite Druckertreiber und nachladbare Zeichensätze mitbringt. Nur, weil GDOS anfangs nicht nutzbar war, das von ATARI zunächst nicht wirklich was taugte außer dass es Sinn und Zweck der Übung zeigte und nicht jeder einen der Nachfolger installiert hat, gibt es leider ganz ganz viele Programme, die das nicht nutzen und ihre eigenen Zeichensätze und Druckertreiber mit bringen, typisches Beispiel: Signum! Das in 1991 erschienene ATARI-Works braucht es aber, viele mehr, und man lese und staune, Microsoft Write für den ST auch…
  • TOS-Patches… Ja, auch TOS ist nicht fehlerfrei, Alibaba und die 40 Ordner lassen grüßen, und desto oller, desto doller. So gibt es eine größere Anzal von Patches, welche bestimmte Betriebssystemroutinen durch verbesserte Versionen ersetzen, teils verleiden einem diese Fehler richtig den Spaß, gerade im Zusammenhang mit dem Festplattenbetrieb. Kommt alles in der richtigen Reihenfolge (!) und abhängig von der TOS-Version in den Auto-Ordner. Auch BIGDOS ist letztendlich ein TOS-Patch.  Ich verweise für weitere Details auf diese Seite für die allernotwendigsten Patches. Gibt noch mehr…
  • CONTROL – mit dieser Taste, im richtigen Moment beim Start des Plattentreibers gedrückt bewirkt, dass zwar der Plattentreiber startet, aber der weitere Bootvorgang mit Abbarbeiten des AUTO-Ordners und Laden der ACCs unterbunden wird, nichtmal Festplatten-Laufwerksbuchstaben sind auf dem Desktop, weil auch die Datei DESKTOP.INF bzw. NEWDESK.INF nicht eingelesen wird. Ab und zu braucht man diese Funktion, um eine fehlerhafte Boot-Konfiguration reparieren zu können.
  • ALTERNATE – mit dieser Taste im richtigen Moment wird nicht mal der Plattentreiber gestartet. Ab und zu braucht man diese Funktion, um eine fehlerhafte Boot-Konfiguration reparieren zu können.

Damit hätten wir erstmal eine gemeinsamme Wissensbasis für das Folgende…

Wie der ATARI ST sich mit einer richtig eingerichteten Platte selbst aus dem Sumpf zieht, wurde oben schon umrissen. Auch das Abarbeiten des AUTO-Ordners und Laden der ACCs wurde schon beschrieben. Aber zuvor muss man eine Einschaltreihenfolge beachten. Platte zuerst, warten bis sie ordentlich rotiert und die Zugriffs-LED mal rythmisch geblinkt hat und wieder aus ist. Jetzt den ST anschalten, der schnüffelt sofort erstmal im Diskettenlaufwerk und dann findet er auf der angeschlossenen Platte einen ausführbaren Bootsektor und das Wunder ist vollbracht.

Würde man beide gleichzeitig einschalten, würde der ST sofort nach Diskette und Platte suchen, da die noch nicht bereit ist, wird sie aber nicht gefunden. Reset-Knopf drücken soll helfen, wenn man das verpennt hat.

Beim Mega STE, TT, Stacy, ST-Book und Falcon kann aber die Platte auch schon eingebaut sein, da lässt sich die Platte nicht vorher einschalten? Ja, dafür haben diese TOS-Versionen eine eingebaute Warteschleife, entweder ist das Monitorbild dann weiß und er wartet, oder man bekommt währenddessen ein ATARI-Logo und einen RAM-Test zu sehen, den man mit Tastendruck abbrechen kann, um den Bootvorgang zu beschleunigen.

Aber was ist, wenn das nicht klappt, hier gibt es 1001 Möglichkeiten…

Blinkt die SH/Megafile die ganze Zeit, dann ist was kaputt, meistens die Platte selbst, oder die interne Verkabelung hat sich gelöst. Evtl. hilft eine Elko-Kur an der Platte, mitunter auch beim integrierten Netzteil. Reparieren, austauschen und dann weiter unten bei der Platteneinrichtung weiter schauen.

ACSI-Kabel falsch gesteckt, an den Platten gibt es einen DMA-Eingang und einen DMA-Ausgang. Der Rechner muss an den Eingang, weitere Laufwerke an den Ausgang, und zwar mit deren Eingang. Außerdem könnte es sein, dass man zwei „unbuffered“ ACSI-Geräte hintereinander gesteckt hat, das sind Geräte wo die ACSI-Buchse nicht nach Ein- und Ausgang unterscheidet, hier ist es also egal an welchen Anschluss man mit dem DMA-Kabel geht, aber der DMA-Bus kann nur 2 und nicht 3 Empfängerbausteine treiben, da muss also erst wieder ein „gescheites“ DMA-Gerät zum Verstärken der Signale dazwischen. Der Supercharger und die SLM-Laserdrucker sind solche Kandidaten, die hier Probleme bereiten können, wenn sie direkt hintereinander angeschlossen werden. Manchen STs machen auch zu lange DMA-Kabel zu schaffen, mal ein kürzeres ausprobieren. Letztlich kann es auch am DMA-Port des Rechners liegen, vielleicht was kaputt, siehe dann Schaltpläne und Servicemanuals auf dev-docs. Auch möglich: Manche STEs sollen mit einem „falschen“ DMA-Chip, nämlich dem von gewöhnlichen STs ausgeliefert worden sein, aber hier streiten sich die Gelehrten noch, ob das tatsächlich relevant ist, Fakt ist aber, dass solche STEs evtl. nicht von Platte booten wollen/können und hier der Tausch des DMA-Chips tatsächlich helfen kann.

ACSI-ID der SH/Megafile nicht auf 0, der Jumper dafür befindet sich innen auf der Controller-Platine.

SCSI Terminierung fehlerhaft, Platte falsch konfiguriert: Parity eingeschaltet, Auto-Spin-Up der Platte ausgeschaltet, SCSI-ID nicht auf 0. Flachbandkabel verkehrt herum aufgesteckt? Festplatte inkompatibel. Festplatte inkompatibel? Ja, das gibts, weiter oben habe ich geschrieben, dass bei SCSI auch der Computer eine SCSI-ID hat, üblicherweise ist das die höher priorisierte ID 7, nur der Atari sendet keine eigene ID, manche Platte weiß da schlicht nicht, wer der Chef auf dem Bus ist und mag nicht antworten. Außerdem kommen einige Platten nicht mit den verkürzten oder ganz weg gelassenen SCSI-Bus-Arbitrierungspahsen von TOS bzw. Plattentreiber zurecht. In solchen Fällen hilft nur einen anderen Plattentyp auszuprobieren. Evtl. kann man solch eine Platte aber trotzdem als Zweitlaufwerk parallel zu einer Bootplatte betreiben, denn HDDRIVER, sobald nachgeladen, vervollständigt das SCSI-Protokoll am TT und Falcon wieder und startet auch Platten, die nicht von selbst „hoch fahren“. Bei ACSI-zu-SCSI-Hostadaptern am DMA-Port hat man da bei solchen Platten mitunter aber keine Chance.

IDE-Platte nicht auf Master, sondern auf Slave oder Cable-Select gejumpert? Flachbandkabel verkehrt herum aufgesteckt?

Ein Fehler, der im Zusammenhang mit „Byte Swap“ gelegentlich gemacht wird, ist SCSI- oder ACSI-Platten zu Byteswappen, dort macht das aber keinen Sinn, da diese Schnittstellen am ATARI ST nur 8 Bit breit sind. Byte-Swap ist nur notwendig, wenn ein IDE-Medium zwischen PC und ATARI hin und her getauscht werden soll.

Fesplatte nicht eingerichtet? Was bedeutet das überhaupt?

Bei MFM/RLL Platten kann zusätzlich zu dem Nachfolgenden sein, dass die Platte nicht passend zum Controller Low-Level-Formatiert ist. Bedeutet, der Controller kann auf der Platte keine Sektoren und Spuren lesen.

Es kann sein, dass auf der Platte keine ATARI-kompatiblen Partitionen sind, sondern irgendwas anderes.

Es kann auch sein, dass der Festplattentreiber nicht auf der Platte installiert ist.

Es kann sein, dass man den Festplattentreiber falsch konfiguriert hat. Manche Plattentreiber kann man nämlich tatsächlich dazu konfigureren, dass sie bestimmte Festplattenanschlüsse oder gar IDs nicht nach Laufwerken scannen. Da wird der Plattentreiber zwar mitunter erstmal geladen, aber wenn er so konfiguriert wurde, dass er ACSI ID 0 nicht scannen soll, die Bootplatte aber an ACSI hängt, dann geht es hier nicht weiter!

Warum macht man sowas? Um das Booten zu beschleunigen, denn jedes SCSI/ACSI/IDE-Gerät was erst gesucht wird, kostet Zeit. Manchmal will man auch einfach bestimmte Platten vor allzuneugierigen Mitbewohnern verstecken. Oder man möchte vermeiden, dass der ATARI-Laserdrucker oder der Supercharger, wo es ohnehin keinen Sinn macht, die als Platte anzusprechen, dass die sich durch ein SCSI-Kommando, was sie nicht verstehen, aufhängen und den ganzen Bus blockieren, die blendet man dann im Plattentreiber aus.

Wie kommt man aus der Nummer wieder raus? Festplattentreiber von Diskette starten, Plattentreiber mit dem Tool des Plattentreibers neu konfigurieren, oder mit Default-Einstellungen neu installieren.

Wie wird eine Platte frisch neu eingerichtet?

Im Prinzip ist das immer die gleiche Vorgehensweise, nur von Plattentreiber zu Plattentreiber heißen die Tools oder Menüeinträge dafür anders.

Hier eine Anleitung für AHDI von ATARI.

Weitere mögliche Plattentreiber: HDDRIVER (besonders empfehlenswert, da auch im Jahr 2022 noch immer aktiv weiter entwickelt), CHBD/Scheibenkleister, ICD, Hushi, SCSI-Tools, ICP-Vortex, HD-Plus, PP, Supra, …

Folgende Reihenfolge gillt grundsätzlich immer:

  1. Diskette mit dem Plattentreiber in Laufwerk A: (möglichst neue Version des Plattentreibers nehmen!)
  2. Platte einschalten, kurz warten
  3. Rechner einschalten, falls der sich separat einschalten lässt
  4. Rechner von Diskette booten lassen. Wenn sich der Plattentreiber in a:\auto befindet, wird der schon gestartet. Wenn nicht, am Desktop auf der Diskette nach dem Plattentreiber als PRG suchen und manuell starten. Evtl. zeigt er einem schon gefundene Platten und Partitionen an. Dann fehlt nur die Treiberinstallation, weiter bei Punkt 10.
  5. Formatierungsprogramm von der Diskette starten, Platte auswählen und erstmal gucken, ob damit Partitionen zu sehen sind.
  6. Wenn nicht, und das ist eine Platte mit einem ST-506-Laufwerk drin, also MFM/RLL, dann die Platte erstmal Low-Level-Formatieren, sprich da erstmal pyhsische Sektoren anlegen. Das kann z.B. bei den ATARI SH/Megafile-Platten notwendig sein. Je nach Treiber muss/kann man die Plattengeometrie (Spuren, Köpfe, usw.) manuell eingeben oder man muss zuvor eine Konfigurationsdatei mit den richtigen Werten der verbauten Platte ergänzen. Wenn doch, dann zu Punkt 8.
  7. Danach erstmal Reset und zurück zu Punkt 4.
  8. Platte partitionieren. Dabei auf die von den verschiedenen TOS-Versionen unterstützten maximalen Partitionsgrößen achten, lieber ein paar KB unterhalb dieser Grenze bleiben! Dabei werden die Partitionen auch gleich initialisiert/formatiert, so dass schonmal die FAT und das Rootverzeichnis angelegt sind.
  9. Danach nochmal Reset und weiter bei Punkt 4.
  10. Plattentreiber mit Hilfe des Tools auf der Diskette auf der Platte installieren und ggf. Einstellungen im Treiber verändern.
  11. Diskette raus, Reset.
  12. Der ST sollte von der Platte booten, ansonsten hat man was falsch gemacht, nochmal alle Schritte gegenchecken.
  13. Auf dem Desktop kein C:, D:, usw. da? Symbol von Laufwerk A: einmal anklicken, im Pulldownmenü „Extras“ auf „Laufwerke anmelden“ gehen. Je nach TOS-Version geht das jetzt automatisch, oder man muss das für jede Partition nochmal wiederholen.
  14. Desktopsymbole sind auf dem Desktop und lassen sich per Doppelklick öffnen.
  15. Wichtig: Menüpunkt „Extras“, dann „Arbeit sichern“. Darauf hin wird auf c:\ eine Datei „DESKTOP.INF“ oder „NEWDESK.INF“ (ab TOS 2.0x aufwärts) erzeugt, welche die Desktopeinstellungen, also auch die Laufwerkssymbole enthält. Die lädt der Desktop beim Neustart wieder ein. Gratuliere, die erste „eigene“ Datei ist auf der Platte. Tipp für Fortgeschrittene: Das ist eine Textdatei, deren Syntax ist bekannt, man kann da einige lustige Sachen machen…
  16. „Language-Disk“ des jeweiligen ST-Modells nehmen, und den Inhalt nach C: kopieren, damit hat man schonmal eine Grundausstattung mit dem Kontrollfeld als ACC, usw.
  17. Einen Ordner mit dem Namen des Plattentreibers erstellen, z.B. AHDI oder HDDRIVER, und den Inhalt der Plattentreiber-Diskette da rein kopieren, dann hat man diese Tools immer parat.
  18. Den AUTO-Ordner mit TOS-Patches, GDOS, NVDI, … befüllen.
  19. Nochmal resetten damit das Kontrollfeld und die ganzen Erweiterungen geladen werden.
  20. Spaß haben!
  21. Teil 2 abwarten, da geht es darum, wie man das ganze Zeugs auf die Platte bekommt, ohne mit Disketten rummachen zu müssen.

Welchen Festplattentreiber nehmen?

Das ist keine einfache Frage, man kann sie aber leicht beantworten und es wird immer passen: Den neuesten, und aktiv weiter entwickelt wird eigentlich nur noch HDDRIVER, evtl. auch PP.

Grundsätzlich tun alle Plattentreiber das was sie sollen, sofern man sie so verwendet, wie das mal gedacht war, sprich mit den passenden Festplattenlösungen, mit den damals üblichen Partitionsgrößen, möglicherweise ohne den Anspruch, PC-Medien lesen zu wollen.

Der originale AHDI von ATARI ist grundsätzlich eine gute Wahl, wenn man nur SH- und Megafile-Platten, auch das Welchselplattenlaufwerk Megafile 44 betreiben, will. Auch SCSI und IDE im TT, Falcon und ST-Book werden in neueren Versionen unterstützt, dafür ist es in der letzten Version schwierig, die alten Megafiles noch Low-Level zu formatieren, da sollte man einen Schritt zurück gehen.

Auch andere Plattenhersteller wie ICP-Vortex, Eickmann HD-Plus, Supra usw. lieferten ihre eigenen Plattentreiber mit, die sind aber entwicklungstechnisch stehen geblieben und sollten ausschließlich mit der passenden Platte betrieben werden.

Besonders erwähnenswert ist hier Hushi/SCSI-Tools von Hard&Soft und der Treiber von ICD, die relativ modern sind, der ICD 6.5 entfaltet seine volle Leistung (Read-Ahead-Cache, Write-Cache, interne Echtzeituhr) aber nur, wenn er seinen ICD-Hostadapter als „Dongle“ findet. Zusammen mit BIGDOS taugt der ICD bei Wechselmedien bis 512 MB an ACSI/SCSI auch

Diese beiden und CHBD/Scheibenkleister, PP und HDDRIVER können auch mit LUNs umgehen, womit einer Kapazitätssteigerung einer Megafile nichts im Wege steht.

Wer MiNT nutzen will, BIGDOS für den Datenaustausch mit PCs nutzen will, usw., der braucht einen XHDI-fähigen Treiber, und das bieten nur CHBD und HDDRIVER. Byteswap an IDE beherrscht nur HDDRIVER und PP.

Wer die neuesten Entwicklungen wie IDE im TT (Thunder) mit „Smart Swap“, Blitter-Unterstützung als  Pseudo-DMA für IDE, mehrere IDE-Ports, Wechselmedien mit UEFI Partitionsschema usw. ausnutzen will, kommt aber eigentlich nicht an HDDRIVER vorbei.

Atari Falcon und serielle Verbindung (Datenaustausch) mit dem PC

Da viele Terminalprogramme auf dem Falcon leider nicht laufen, kann es etwas anspruchsvoll werden, Daten über die serielle Schnittstelle auszutauschen. Natürlich ist die Schnittstelle nicht für den Austausch von MB oder GB an Daten geeignet, aber für den schnellen Transfer eines Programms oder eines Diskettenimages finde ich die Schnittstelle immer noch einfach zu nutzen und aufzusetzen.

Die Hardware

Ich nutze für dieses Tutorial einen USB RS-232 Adapter. Da die meisten Adapter einen Male Anschluss haben und der Falcon auch einen Male Anschluss verbaut hat, brauchen wir daneben noch einen Gender Changer.

Falcon Modem Anschluss
Falcon Modem Anschluss
Anschluss Male USB RS-232 serieller Adapter
Anschluss Male USB RS-232 serieller Adapter

Wenn der Adapter nicht softwareseitig bspw. im Treiber auf Null-Modem gestellt werden kann, wird auch ein Null-Modem Adapter gebraucht.

Die komplette Adapterkette am Falcon sieht dann wie folgt aus:

Adapter Kette Seriell mit Gender Changer und Nullmodem Adapter
Adapter Kette Seriell mit Gender Changer und Nullmodem Adapter

Die Software (Windows)

Option 1 – Hyperterminal
Ich habe damals unter Windows XP mit Hyperterminal Daten via Nullmodemkabel ausgetauscht. Hyperterminal ist seit Windows XP SP3 nicht mehr Bestandteil des Lieferumfangs gewesen.

Doch kann das Programm von einer Windows XP CD extrahiert werden.

Erstellt dazu ein neues Verzeichnis in dem ihr das Programm speichern wollt und kopiert von der Windows XP Installations CD die folgenden Dateien:

C:\Program Files\Windows NT\hypertrm.exe
C:\WINODWS\system32\hypertrm.dll
C:\WINODWS\Help\hypertrm.chm

Anschließen könnte ihr Hyperterminal über hypertrm.exe starten.

Option 2 – TeraTerm
TeraTerm ist ein aktiv betreutes Open Source Projekt und ist daher bestens für diese Aufgabe geeignet.

Die Software (Falcon030 / TOS 4.04)

Für den Falcon habe ich in der Tat bisher kein zu 100% funktionierendes Terminalprogramm gefunden. Solltet ihr eines kennen würde ich mich freuen, wenn ihr hier einen Kommentar hinterlasst.

XYZ – Filetransfer ZMODEM Protokoll
Für den Dateitransfer nutze ich ein kleines Tool mit dem Namen XYZ.PRG in der Version 2.02 Hierbei handelt es sich um ein Tool, dass auf ein ZMODEM Verbindung wartet, die Datei entgegen nimmt und sich danach beendet.

NEOCOM – Terminalanwendung (funktioniert teilweise)
Ich nutze NEOCOM 2.42b. Es funktioniert nicht 100% auf meinem Falcon, doch reicht es, um die Verbindung zu testen. Ist ein klassische Terminalanwendung. Einen Filetransfer habe ich damit allerdings noch nicht hinbekommen.

Der Dateitransfer

Für den Test bereit ich eine kleine Textdatei mit dem Namen test.txt auf dem PC vor. Diese Datei möchte ich in diesem Zuge zum Falcon übertragen.

Vorbereitung PC
Zunächst starten wir TeraTerm. Dort wählen wir als Verbindungstyp Serial aus und aktivieren den korrekten COM Port. In meinem Beispiel COM27.TeraTerm - Neue Verbindung

TeraTerm – Neue VerbindungDann wählen wir unter Setup -> Serial Port die Einstellungen für diese Verbindung aus.TeraTerm - Setup Serial Port

TeraTerm – Setup Serial PortZum Testen wählen wir eine Baudrate von 9600. Kann auf dem Falcon später aber auf 19200 erhöht werden. Die Standardeinstellungen sind ok. TeraTerm - Serial Port Settings

TeraTerm – Serial Port SettingsMit einem Klick auf New setting werden die Einstellungen gespeichert.

Vorbereitung Falcon
Zunächst stellen wir die Modemportparameter ein. Hierzu wird auf der Language Diskette des Falcon die Accessory XCONTROL.ACC mitgeliefert, die entweder von dieser Floppy gebootet wird oder von der Festplatte gebootet werden muss.

Damit können wir unter DESK -> Control Panel

TOS - Desk - Control Panel
TOS – Desk – Control Panel

das Modem Setup auswählen

TOS - Modem Setup
TOS – Modem Setup

und die Parameter wie im TeraTerm festlegen und mit Save bzw. Ok bestätigen

TOS - Modem Parameter
TOS – Modem Parameter

Anschließend starten wir das Programm XYZ.TTP auf dem Falcon.

XYZ.TTP
XYZ.TTP

Das Programm braucht hier keine Parameter und kann mit einem Klick auf OK gestartet werden.

XYZ - No Parameters
XYZ – No Parameters

Danach befindet sich XYZ im Empfangsmodus.

XYZ - Wartet auf eine Verbindung
XYZ – Wartet auf eine Verbindung

Der Datentransfer
In TeraTerm wähle ich nun File -> Transfer -> ZMODEM -> Send aus und im darauffolgenden Dateidialog die Testdatei text.txt für den Transfer aus.

TeraTerm - Datei senden
TeraTerm – Datei senden

Hier sehen wir den Datentransfer wie er auf Tera Term gezeigt wird.

TeraTerm - Dateiübertragung
TeraTerm – Dateiübertragung

Auf der Seite des Falcon sehen wir wie XYZ die Datei empfängt.

XYZ - Dateiempfang
XYZ – Dateiempfang

Die Datei wird in dem Verzeichnis abgelegt in dem das Programm XYZ liegt.

TOS - Empfangene Datei
TOS – Empfangene Datei

Ein Blick in die Datei zeigt uns das es geklappt hat (Scheiß Encoding) 😉

TOS - Dateiinhalt
TOS – Dateiinhalt

Weiteres

Lege XYZ.TTP auf die Festplatte
Da die übertragenen Dateien immer in dem Verzeichnis landen in dem XYZ.TTP liegt. Bietet es sich an, diese Datei auf die Festplatte zu kopieren, um Daten dort zu empfangen. Der verfügbare Speicher auf der Floppy reicht unter Umständen nicht für die Datei aus.

Erhöhe die Geschwindigkeit
Wenn das geklappt hat, kannst du die Geschwindigkeit nun auf 19200 Baud erhöhen. Denke daran, die Einstellung sowohl in TeraTerm als auch im ModemSetup zu verändern.

Damit lässt lassen sich zwar immer noch keine Mengen an Daten verschieben, doch für ein Diskimage geht es wohl mal. Hier solltest du aber rund 6 Minuten und 40 Sekunden erübrigen können.

XYZ - Max Transfer Speed
XYZ – Max Transfer Speed

Testen der Verbindung mit NEOCOM
Gelegentlich funktioniert der Dateitransfer nicht. Es mag daran liegen, dass die Stecker etwas lose sind, die Einstellungen nicht richtig gesetzt wurden oder ein Bit quer sitzt.

Hierzu nutze ich dann das Terminalprogramm von NEOCOM. Einfach das Programm NEOCOM.PRG starten.

Wenn ich es schaffe einfache Tastenanschläge zu übertragen, weiß ich dass die Verbindung steht und es ggf. etwas mit den Programmen zu tun hat, dass keine Verbindung zustande kommt. Der Vorteil bei NEOCOM ist auch, dass ich die Modemparameter direkt im Programm unter Edit -> RS232 verändern kann.

Neocom - Edit RS232
Neocom – Edit RS232

Dort lassen sich alle Einstellung komfortabel editieren.

Neocom - Einstellungen der seriellen Verbindung
Neocom – Einstellungen der seriellen Verbindung

Das Programm funktioniert auf meinem Falcon nicht sauber. Das Terminalfenster zeigt immer eine Darstellung der Fenster im Hintergrund.

Neocom - Falcon Bug
Neocom – Falcon Bug

Damit ich sehen kann, ob das Terminal funktioniert und meine Tastenanschläge registriert aktiviere ich die Echo Funktion.

Neocom - Echo aktivieren
Neocom – Echo aktivieren

Damit werden meine Eingaben lokal wieder gegeben.

Neocom - Echo Ausgabe
Neocom – Echo Ausgabe

Sollte der Bildschirm bei Tera Term leer bleiben, so stimmt es mit der Verbindung selbst nicht. Vllt ist ein Stecker lose oder der Treiber in Windows nicht korrekt gestartet. Möglicherweise auch ein Defekt im Port oder Kabel.

TeraTerm - Leerer Bildschirm
TeraTerm – Leerer Bildschirm

Sollte Zeichensalat ankommen, so ist zumindest schon einmal klar, dass die Verbindung steht. Hier stimmen dann die Übertragungsparameter zwischen TeraTerm und Neocom nicht überein. Sehr oft ist die Geschwindigkeit nicht bei beiden Programmen identisch. Bei Hypterterminal ist die Flusskontrolle automatisch auf Hardware statt auf Keine gestellt.

TeraTerm - Falsche Einstellungen
TeraTerm – Falsche Einstellungen

Sollte alles korrekt eingestellt sein. Ist sowohl auf dem Falcon als auch auf dem PC die gleiche Zeichenfolge zu erkennen.

Terminalverbindung steht
Terminalverbindung steht

Das funktioniert grundsätzlich in beide Richtungen. Tippen auf dem Falcon -> Ausgabe PC oder Tippen auf dem PC -> Ausgabe Falcon.

Atari Falcon030 und SDEXTJOY

Da es leider nicht so trivial war, den SDEXTJOY Adapter mit dem Falcon030 in Betrieb zu nehmen, möchte ich hier mit euch mein Vorgehen teilen.
Bei dem SDEXTJOY handelt es sich um einen Adapter für den Joystickport des Atari Falcon / Atari STE, um SD Karte lesen zu können. Er gilt als sehr kostengünstig, da nur wenig Material benötigt wird, um den Adapter zu bauen. Details finden sich in der Dokumentation.
Der Treiber nutzt die XBIOS Festplatten Treiber Routinen, um eine GEMDOS Laufwerk zu simulieren und den Inhalt der SD Karte anzuzeigen. Damit ist es möglich, von der SD Karte auf dem GEM Desktop zu lesen und zu schreiben. Es gelten damit weiterhin die Einschränkungen des TOS Betriebssystems: Es werden nur FAT16 Partitionen bis zu 32MB unterstützt. Für größere Partitionen wird das Program bigdos.prg benötigt, bevor der SDEXTJOY Treiber geladen wird. Dann können bis zu 2GB genutzt werden. Die Einrichtung ist aber nicht Bestandteil dieses Leitfadens.

Der Autor konnte den Treiber nur mit einem Atari STE testen und wusste nicht, ob der auch mit dem Falcon läuft. Ich habe durch Zufall diesen SDEXTJOY Adapter bei mir in der BOX des Falcon gefunden.

SDEXTJOY Adapter

Der Treiber selbst ist aktuell unter: http://onorisoft.free.fr/atari/sdextjoy.zip zu finden. Kann aber auch hier heruntergeladen werden: SDEXTJOY Treiber (GPL v3)
Die ZIP Datei enthält unter anderem die Datei SDEXTJOY.PRG, der eigentlich Treiber.

Diese muss jetzt zum Atari transferiert werden. Beim Falcon war das recht einfach möglich, da dieser 3,5“ Disketten mit 1,44MB lesen kann. Somit habe ich die Datei einfach mit meinem USB Floppylaufwerk übertragen können.

Es ist darauf zu achten, dass jetzt der Adapter im Port A steckt. Ich hatte ihn erst in Port B stecken, wo er nicht funktionierte. Daher steht in der Beschreibung des Treibers, die (sdextjoy.txt) in dem Treiberarchiv enthalten ist auch als Titel „SD card driver for the Atari STe extended Joystick Port A

Wichtig ist nun, dass die SD Karte neu partitioniert wird. Schließlich darf die Partition ohne zusätzlichen Treiber nicht größer als 32MB sein. Unter Windows habe ich dann das Programm diskpart benutzt; einfach die Shell in Windows starten und diskpart eingeben.

Grob nach diesen Leitfäden [1] [2] ist das Verfahren unter Windows wie folgt:

  1. Alle Festplatten auflisten:
    list disk
  2. Nun den Eintrag mit der SD Karte suchen.
  3. Die SD Karte auswählen (x ist die Nummer des Datenträgers) mit
    select disk x
    mit
    clean all
    werden nun alle Daten/Partitionen gelöscht.
  4. Danach
    create partition primary size=32
    Damit wird nun eine 32MB große Partition angelegt.
  5. Über den Befehl
    active
    wird diese Partion als aktiv markiert.

Jetzt das Laufwerk unter Windows formatieren und als Test eine kleine Textdatei auf der SD Karte ablegen. Die SD Karte muss dann in den Adapter gesteckt werden, der in Port A des Falcon/STE steckt. Danach wird das Programm SDEXTJOY.PRG ausgeführt. Unter TOS verschwindet die Statusanzeige direkt wieder. Nur bei der Nutzung von MultiTOS beleibt der Text auf dem Desktop stehen. So kann man nicht direkt erkenne, ob der Vorgang erfolgreich war. Unter TOS habe ich den Bildschirm daher mit der Handykamera gefilmt. Dann kann man die Ausgabe darüber anschauen. Gelegentlich funktioniert es nicht beim ersten Mal, so dass das Programm ein weiteres Mal ausgeführt werden muss.

Danach schaut man im GEM Desktop unter Options -> Install Devices nach. Jetzt sollte ein neues Laufwerkssystem auf dem Desktop zu sehen sein.

Einmal darauf klicken, um zu sehen, ob die kleine Testdatei im Filebrowser zu sehen ist.

Besonderheiten:

  • Während der Treiber aktiv ist, kann das Diskettenlaufwerk A: nicht über das Icon angesprochen werden. Das Laufwerk A: wird dann über das Icon des Floppy B: angesprochen. Das Laufwerk B: steht in dieser Zeit nicht zur Verfügung.
  • Der Adapter ist nicht wirklich HotPlug fähig. Dennoch kann die SD Karte entnommen und die Daten auf dem PC bearbeitet werden. Danach die SD Karte wieder in den Adapter schieben und den Treiber neue ausführen. Install Devices muss nicht erneut ausgeführt werden. Falls doch, so wird ein neues Icon auf dem GEM Desktop neben dem vorherigen auftauchen
  • Wenn der Treiber automatisch beim Booten mit gestartet werden soll, einfach das Programm in den AUTO Ordner des Bootlaufwerks ablegen.
  • Ein wichtiger Hinweis. Ich habe festgestellt, dass nicht jede SD Karte funktionierte. Im Thread des Entwicklers habe ich folgenden Hinweis gelesen: Probably all SDHC-Cards with a FAT using Clustersize 2 or bigger do not work. Alte SD Karten von mir funktionierten daher, moderne leider nicht.

 

Thread von Orion dem Entwickler des SDEXTJOY auf atari-forum.com

Alte Linuxversionen installieren

Da doch immer mal wieder jemand ein altes Linux aufsetzten muss oder will, sind hier kurz die nötigen Schritte zusammengefasst. Als Beispiel dient m68k und sparc32

  1. Als erstes ist wichtig, welche Hardware man installieren will. Auf der Seite www.debian.org/ports/ findee sich alle unterstützten Ports mit der Angabe, in welchen offiziellen Versionen die Plattform unterstützt wird und ein Link auf weitere Infos. Also „in progress“ heißt, dass es aktuelle inoffizielle Builds gibt. Die infos sind aber auch nicht immer up to date. Hppa wird als „discontinued“ aufgeführt, obwohl es aktuelle Installer gibt. Also im Zweifel auf den unten aufgeführten Seiten nach Installern suchen.
    • Sparc32 wird z.B. von Debian 2 bis 4 offiziell unterstützt, Sparc64 bis 8 und aktuell als (sehr guter) unofficial Port.
    • m68k war von 2 bis 3 offiziell drin, und ist aktuell (seit 9) auch ein unofficial Port („in progress“).
  2. Die Zuordnung der Versionsnummern zu den Release Namen findet man auf der Seite www.debian.org/releases/
  3. Es ist noch zu beachten, dass nicht jeder Debian Spiegel alle Versionen bzw. Installations CDs vorhält.Alle offiziellen CDs gibt z.B. auf
    cdimage.debian.org/mirror/cdimage/archive die inoffiziellen ab Debian 7, also z.B. aktuelle sparc64 und m68k auf cdimage.debian.org/cdimage/ports/

  4. Die letzte offizielle sparc32 CD findet man z.B. unter cdimage.debian.org/mir…hive/4.0_r9/sparc/iso-cd/. Die aktuelle inoffizielle m68k CD unter cdimage.debian.org/cdimage/ports/10.0/m68k/iso-cd
  5. Ein Mirror mit allen deb Paketen ist z.B. mirror.eu.oneandone.net/debian-archive/. Am besten ist es, erst die Installation nur mit der Software auf der Installations CD zu machen und danach den Mirror eintragen. Die im Installer eingetragenen Mirrors haben oft die alten Pakete nicht mehr.
  6. Im Nachgang kann man mit apt-get dist-upgrade die Liste der verfügbaren Pakte holen, das Paket tasksel installieren und dann starten. Das erledigt wie auch im Installer die Grundinstallation, je nach angegebener Aufgabe (Desktop, Server, SSH, Drucker etc).

Atari TT Tipps

Was, wenn der TT nicht mehr so will wie er soll?

Es gibt Momente, da möchte man vor Verzweiflung seinen Rechner aus dem Fenster werfen. Daran ist Atari nicht ganz unschuldig, denn auch im Hardwarebereich wurde gerne mal gepfuscht. Bei zwei ganz speziellen Problemen mit dem Atari TT hilft dieser Erfahrungsbericht von Joachim Moldenhauer und Werner Laass vom AKA Freiburg sicherlich weiter:

Eine Überspannung im Stromnetz brachte einen unserer TTs während eines Lesevorgangs auf der Festplatte zum plötzlichen Schreiben von unsinnigen Daten. Neuformatieren war also notwendig. Zu unserer Überraschung ließ sich aber nicht mehr von der Festplatte booten! In einem zweiten TT funktionierte diese Platte jedoch problemlos.

Auf einem anderen TT waren kurz nach einem internen Kurzschluss (dazu später mehr) alle Zugriffe auf externe SCSI-Geräte blockiert. Man mag sofort an Murphy und seine Gesetzte denken: „Wenn Dein Rechner defekt ist, funktioniert der Ersatzrechner erst recht nicht“.

In beiden Fällen war die Lösung nicht weit: Im TT ist ein NVRAM-Chip vorhanden. Der enthält systemrelevante Daten wie z.B. Landeskennung, Bootverzögerung, Datum und Uhrzeit. Um das NVRAM zurückzusetzen haben wir die interne Batterie abgehängt und den entsprechenden Kondensator am Chip entladen. Ergebnis: Beide TTs liefen wieder, lediglich Datum und Uhrzeit mussten neu gestellt werden.

Eine zugegebenermaßen umständliche Methode.
Aus diesem Grunde gab es im Maus-Netz und anderen diversen Mailboxen ein Programm namens RESET_NV.PRG, das für den Atari TT geschrieben wurde und seinen Dienst auch auf dem Falcon 030 verrichtet.

Nun zum oben schon erwähnten Kurzschluss, der den zweiten Rechner lahmlegte: In den Werkstattunterlagen zum TT wird besonders darauf hingewiesen, die Netzteil-Befestigung zum Board gut mit Isolierband isolieren. Nun wissen wir auch warum: Die linke vordere Blechlasche berührt den Pol der ROM-Port Sicherung! Das Ergebnis ist im wahrsten Sinne des Wortes erleuchtend (und besorgt dem Board eine nette Spannungsspitze, die das NVRAM zumüllt). Aus diesem Grunde hat Atari ab Werk diese Stelle dick mit Isolierband (bis unter die Lasche) abgeklebt. Obwohl über dem ROM-Port selten mehr als 150 mA fließen, ist dieser im TT mit 5 Ampere abgesichert!

Wer also öfters an seinem TT bastelt, sollte die eingelötete (teure) Sicherung mit kurzen Kabeln und eventuell zusätzlicher Fassung unter dem Netzteil verlegen. Bei uns gab es damit bisher keine Probleme. Aber Achtung: Trotzdem unter dem Netzteil gut isolieren, denn dort lauert hinterlistig das Beinchen einer Diode auf heißen Kontakt!

Atari ST Probleme im Betrieb beseitigen

Beliebte Fehlerquellen bei Abstürzen

Sollte sich der Atari ab und zu ohne erkennbaren Grund verabschieden mit Bomben oder selbständigen Reset, so ist es sinnvoll, sich zuerst den Monitorstecker genau anzusehen. Der Monitor legt den „MonoDetect-Pin“ auf einen 0V-Pegel (Masse). Ist diese Steckverbindung nicht mehr optimal, reicht oft schon ein Stoss an das Tischbein, um den Rechner austeigen zulassen.
Meistens genügt ein LEICHTES Verbiegen der Stifte im Stecker oder ein eventuelles Nachlöten der Monitorbuchse im Rechner.

Auch die meist schlechte Befestigung der internen Abschirmbleche (die sowieso kein Mensch braucht) sind oft ein Grund für selbständige Resets. Man muss sie dann entweder sehr gut befestigen oder ganz entfernen, was auch der Luftzirkuation im Rechner keinen Abbruch tut, eher das Gegenteil.

Bei den älteren Modellen 520/520+ kommt es manchmal nach langem Dauerbetrieb zu einigen Bildstörungen. Mann kann diesen Fehler mit Kältespray sehr leicht finden: Zuerst wird der Shifter mal eingesprüht, verbessern sich die Bildfehler ist der Unruhestifter gefunden.
Zur weiteren Abhilfe kann man den 47pF-Kondensator der zwischen Pin 39 des Shifters und Masse liegt, entfernen und unter Umständen wieder zwischen Pin 11 und Masse einlöten. Dazu sind einige Versuche nötig. Danach sollte dann auch bei warmem Rechner ein Einwandfreies Bild zu sehen sein.

Diskettenlaufwerke

Da Atari keine eigenen Diskettenlaufwerke gebaut hat, finden sich in den Rechnern Laufwerke der verschiedensten Hersteller. Meist sind es bei den älteren Modellen Epson-Laufwerke. Danach gab es Laufwerke von Chinon und Mitsubishi und jede Menge Laufwerke anderer Hersteller, die als sogenannte Fremdfloppys an den ST Rechnern verwendung finden: NEC, Teac, Sony, BASF usw.

Eines haben die Laufwerke alle gemeinsam: Eine unterschiedliche Drehzahl des Antriebsmotors. Die Drehzahl eines jeden Laufwerkes sollte sich zwischen 299 – 300 – 301 Umdrehungen pro Minute bewegen, jede Abweichung von dieser Drehzahl führt entweder zu Lesefehlern, oder man kann die Disks von anderen Rechnern gar nicht lesen.

Es gibt auf dem Public-Domain-Sektor bereits seit einiger Zeit Programme, mit denen die Möglichkeit besteht, die Drehzahl eines Laufwerkes zu justieren. Allerdings muss dann auf der Platine des Floppies, das entsprechende Poti gesucht und gefunden werden. Das Scheibenkleister-Buch ist hier eine große Hilfe.

Warnung: Dieses „Justierpoti“ gibt es nicht in allen Floppies, bei manchen muss man einen Kondensator tauschen. Ausserdem ist das etwas, wo man nicht unbedingt seine Finger reinstecken sollte, der Fachmann kann das besser!

Diskettenlaufwerke für Fortgeschrittene

„No floppies“, sagte das Testmodul, nachdem man verzeifelt alle möglichen Ursachen für das Nichtfunktionieren der Diskettenlaufwerke gesucht hatte… Es folgt eine Reparatur, die im Fachbetrieb bis 300 Euro kostet, im Prinzip aber ganz einfach ist.

Erste Möglichkeit: Floppy wird noch angezeigt

Die Floppies werden noch selektiert und laufen an, rattern aber irgendwann an den mechanischen Anschlag. Das könnte bedeuten, dass der Floppycontroller und der Soundchip noch in Ordnung sind. Das Desktop erscheint sofort und ohne Icons…

Auch ist es möglich, dass sich der Rechner nach dem Einschalten mit 2-30 Bomben meldet.

Lösungsansatz
Rechner einschalten (ohne Diskette) und warten, bis die Icons erscheinen. Dann Testen ob die Laufwerke noch formatieren. Wenn das Formatieren nicht klappt, so ist mit Sicherheit ein neuer DMA-Chip fällig, insbesondere, wenn auch die Harddisk stumm bleibt…

Die zweite Möglichkeit:

Der heißgeliebte Controllerchip WD 1772 muss nicht unbedingt defekt sein. Er hat einen nachgeschalteten Treiber der Serie 74LS06.

Write Data / Step / Direction / Motor On / Write Gate – das sind so die wichtigen Signale, die über diesen Treiberbaustein gejagt werden. Ist der Treiber nun defekt, dann fehlen diese Signale ganz oder teilweise, und somit machen die Diskettenlaufwerke nur Unsinn. Mit einem Preis von einem Euro ist das zum Glück einer der günstigsten Chips, die durch eine Fehlbeschaltung von außen zerstört werden können.

Man kann mit einem einfachem Logiktester die Funktion des Chips überprüfen, besser und sicherer ist allerdings ein Ozilloskop. Durch schwere Kurzschlüsse am Floppyport sind meist sowohl der Treiber als auch der WD 1772 fällig.

Sollte sich heraustellen, dass die Laufwerke nicht richtig selektiert werden, ist eine Überprüfung des Soundchips YM 2149 unumgänglich. Die Signale Drive 1 Select / Drive 0 Select / Side 0 Select werden direkt und ohne Treiber vom Soundchip verwaltet. Die Pins Read Data / Index / Write Protect / Track 00 liegen ohne Treiber wiederum direkt am WD 1772.

Man muss dann schon mal genau messen, was wann passiert. Meist ist es aber der DMA oder der WD und/oder dessen Treiber. Die schnellste Methode ist einfach, erstmal den Treiber auszulöten, einen Sockel drunter zu packen, und den mit einem frischen Chip zu bestücken.

Zu guter Letzt:

Wer oft die Floppystecker ein- und aussteckt, kann zudem noch mit dem Auftauchen kalter Lötstellen in dem Bereich rechnen (Fernost-Klebung).

Wenn der 1040 singt

Ein anderes Problem sind die „Singer“,  gemeint sind einige Modelle des 1040 ST, besonders die älteren. Da gibt es auf der Hauptplatine einen Schwingkreis (schönes Wort, gell?) Das Teil liegt in der Nähe des IC TL 497. Dort finden sich ein Widerstand R 17, die Spule L4 sowie der Kondensator C28 (das ist der ganze Krachmacher).

R17 wird einfach durch einen 5 Ohm – Widerstand ersetzt, L4 wird auf 210 uH (Microhenry) geändert, und C28 wird auf 330 pF erhöht, und schon herscht traumhafte Stille im Kasten! Zu suchen ist auch nach sogenannten Resonazschwingern, das können Blechteile, lose Drähte und sonstwas sein, das durch das Laufwerk im Rechner zum Schwingen angeregt wird.

Schwache Netzteile

Manche Netzteile der ST-Serie gehen bei der kleinsten Hardwareerweiterung in die Knie, das ist ausgesprochen schlecht! Meist äussert sich das dann mit irgenwelchen Zicken, die der Rechner vorher nicht gemacht hat. Zur Abhilfe könnte man genügend grosse Pufferelkos (zusätzlich) in das Netzteil einlöten, da die Belastung des Netzteiles im Einschaltmoment doch ganz erheblich ist. Natürlich steht der Verwendung eines Schaltnetzteil nichts im wege, vorausgesetzt die Spannungen stimmen. Die Dimensionierung könnte in der 4700 uF 40V Klasse liegen.

Auch der Austausch der Gleichrichterbrücke gegen eine stärkere bewirkt manchmal kleine Wunder. Zu beachten währe noch das bei Primärgetakteten Netzteilen die Brücke für 220V bemessen werden muss.

Warnung: Vorsicht mit Basteleien an Netzteilen und anderen stromführenden Teilen! Auch das Einlöten von zusätlichen Elkos sollten Leute machen, die die Materie beherschen. Ein verpolter Elko hat die Wirkung und Reichweite eines Kanonenschlages!

Vergammelte Chips

Ein Ärgernis in den STs sind die IC-Fassungen, hier hätten ein paar gute Sockel den Preis dieses Rechners wohl kaum in die Höhe getrieben. Die häufigste Fehlerquelle ist das Korridieren der Kontakte; wenn das passiert, dann muss der entsprechende Chip vorsichtig aus der Fassung gehebelt werden und die Kontakte mit Spiritus oder etwas Alkohol gereinigt werden. Den Chip am besten noch im nassen Zustand wieder in die Fassung zurück stecken. Kontaktspray und Reiniger sind hier weniger gefragt, da ich feststellen musste das die Fassungen nach kurzer Zeit wieder vergammelt waren.

Sollte es mal erforderlich sein, einen eingelöteten Chip wechseln zu müssen, sollte man gleich einen Sockel mit gedrehten und vergoldeten Pins einlöten, die gibt es sogar als Chip-Carrier für die quadratischen Flundern. Auch das Festdrücken oder Nachlöten einiger Chips hat schon Wunder bewirkt. Das Auslöten fängt man am bestem mit dem Abzwicken aller Beinchen an, da die Atari Platinen an manchen Stellen empfindlich gegen Hitze sind; ist der Chip komplett raus, saugt man die Beinchen einfach mit einer Lötpumpe aus den Löchern, und die Platine bleibt heil. Natürlich ist der Chip dann im Eimer, aber das ist er meist sowieso…

Lautes Lüftergeräusch

Bei den meisten Festplatten ist der Lüfter genauso laut wie Mutters Hoover. Die sicherste Lösung, diesen Nervtöter leise zu bekommen ist, sich im Elektronikladen der Wahl für 90 Cent einen Festspannungsregler der Gattung 78xx zu besorgen – zur Verwendung kämen welche mit einer Ausgangspannung von 8 oder 9 V. Dieser Regler wird in die 12V-Zuleitung des Lüfters geschaltet, so das der Krachmacher nur noch mit 8 oder 9V läuft. Das hat einen kleineren Luftstrom und folglich auch ein kleineres Arbeitsgeräusch zur Folge. Den Regler am besten so montieren, dass er ebenfalls im Luftstrom gekühlt wird. Und für die Wärme der Platte reicht das allemal noch.

Natürlich kann man sämtliche lauten Atari-Lüfter mal gegen ein leiseres Modell von Papst oder einen vergleichbaren Lüfter austauschen, auch das hilft meist. Bitte nicht vergessen, dass diese Lüfter über 30 Jahre auf dem Buckel haben.

Drucker ohne Druck

Die komplette Centronics-Schnittstelle wird vom Soundchip YM 2149 betrieben. Eine Überlastung durch alte Drucker kann direkt zur Zerstörung des Chipsführen. Die meisten älteren Drucker belasten die Schnittstelle durch ihre internen Pullup-Widerstände so, dass ein erhöhter Strom fließt, der dann den Port B des Soundchips zerbröseln lässt.

Abhilfe kann man durch eine extern aufzubauende Treiberstufe schaffen, die alle Signale der Centronics-Schnittstelle entsprechend verstärkt.
Oder man kann die internen Pullups des Druckers auslöten und durch entsprechend größere ersetzen. Normal wäre ein Wert so um die 3,3 KOhm. Alles was kleiner ist könnte schädlich sein.

Da der Soundchip meist nicht gesockelt ist, fallen auch hier einige Lötarbeiten an, die besonders sorgfältig ausgeführt werden müssen. Am besten lötet man gleich einen Sockel mit gedrehten Pins ein, dann geht es beim nächsten Mal einfacher.

Verschiedene kleine Hardwaredefekte der ST-Serie

Symptom: Verschiedene schwarze Pünktchen auf dem Bildschirm
Ursache: Eventuell RAM-Fehler
Fehlersuche: Mit dem Atari Testkit (ab V3.3) wird wahrscheinlich ein RAM-Fehler U19 Bit Nr.5 in der Bank 0 angezeigt.
(Die Profis schreiben ein Basicprogramm mit dem sich die
einzelnen Bits austesten lassen.)
Abhilfe: U19 defekt, Baustein austauschen


Symptom: Bild läuft durch, und die Floppylaufwerke werden nicht mehr angesprochen. Dieser Fehler tritt meist bei den Modellen 260ST und 520ST auf.
Ursache: Zu 90% Baustein U35 defekt..
Beseitigung: Komplett austauschen


Symptom: Bildschirm ist komplett mit der Farbe rot, grün oder blau
gefüllt.
Beseitigung: J9 Anschlussbuchse überprüfen und eventuell die Kontakte nachlöten. (Nicht 1040 u. Mega)


Symptom: Weisse Punkte auf dem Bildschirm (Mono/Color) beim Mega ST
Ursache: Warscheinlich thermische Fehler an den Bustreibern
74LS244 oder/und 74LS373.
Eventuell sind auch die RAM-Bausteine nicht richtig in den Sockeln.
Fehlersuche: Treiberbausteine mit Kältespray untersuchen
Beseitigung: Bausteine auswechseln / Ram’s in die Sockel drücken


Symptom: Nach dem Einschalten des Computers sind auf dem Monitor Rücklaufstreifen zu sehen (SM124)
Ursache: Meist ist der Widerstand R727 zu hochohmig.
Beseitigung: R727 gegen einen Widerstand von 560Kohm austauschen.
Kleine Änderung der Grundhelligkeit an Poti VR702 (Sub-Right)


Symptom : Das Bild auf dem SM 124 ist nur noch halb so hoch wie
normal, wirkt aber wesentlich breiter.
Ursache: +12V Stromversorgung eventuell defekt
Beseitigung: IC 901 und Q 901 überprüfen und gegebenenfalls austauschen.
+12V überprüfen Toleranz +/- 15%


Symptom: Helligkeit lässt sich nicht mehr aufregeln (SM124)
Beseitigung: Transistor Q303 im Videoteil überprüfen / austauschen
An den Spannungsteilern sollten zu messen sein
R310 = 8V R302 = 3.6V


Symptom: Nach einiger Zeit bringt der Computer kein richtiges Bild
mehr auf den Bildschirm, der Monitor ist aber nachweislich in Ordnung.
Ursache: Treiber in der V-Sync-Leitung überprüfen (74LS04) und
Shifter testen.
Fehlersuche: Die Bausteine mit Kältespray überprüfen


Symptom: Nach Anschluss einer Harddisk oder eines Laserdruckers
stürzt das System ab und/oder lässt sich nicht booten.
Ursache: Das Reset-Signal wird im ST mit Hilfe eines NE 556 bzw.
TL 7705 erzeugt und über Treiber an die Bausteine und die
externen Anschlüsse geleitet. (HD-Port)
Beseitigung: Einbau eines kleinen Filters in Pin 12 des HD-Ports.
Es können Störspitzen über die Kabel zurück in den Rechner
gelangen, dadurch erhält der Computer undefinierte Resets, 
die zu den Störungen führen. Tritt häufig bei zu langen
DMA-Kabeln auf.
(Bei SH 205 eventuell Ausfall des Reset-Eingangs (47LS123))


Symptom : Bildschirm bleibt immer dunkel
Ursache: Meist Treiberbaustein 74LS04 defekt.
Beim Mega ST und Rechnern, an denen oft die Midi-Schnittstellen genutzt werden, ist es gern der 7404.
Beseitigung: Mal an den Reset- und Halt-Eingängen des Prozessors messen:
Normal sind hier 0V oder 5V. Liegen die Spannungen zwischen
diesen Werten, so ist der Treiber 100% defekt.
Dieser Treiberbaustein bedient auch die Midi-Out-Leitung.

Atari ST Reparaturtipps

Leblos liegt er da, mehrfaches Ein- und Ausschalten ruft nur eine schwache binäre Reaktion hervor: die LED für die Betriebsanzeige signalisiert „Strom“, oder eben nicht.

Nach kräftigem Schütteln des Patienten der erste Hoffnungsschimmer, der Monitor wird weiß. Dabei bleibt es leider auch. Also nochmal aus- und wiedereingeschaltet… nichts. Der letzte zögerliche Kontaktversuch unseres digitalen Kameraden lässt sich offensichtlich nicht reproduzieren. Wie gut hat es dagegen der Bekannte X getroffen, der hat wenigstens Bomben auf dem Bildschirm, mal zwei, mal drei und manchmal sogar eine ganze Reihe.

Diese Symptome offensichtlicher Altersschwäche sind in letzter Zeit immer häufiger geworden. Also, Ärmel hoch, denn die Axt im Haus…

Um Missverständnissen vorzubeugen:
Schwerwiegende Defekte können auch nach Studium dieses Artikels nicht von Laien behoben werden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass ca. 80% aller Funktionsstörungen sehr einfache Ursachen haben, die meist leicht behoben werden können.

Hier einige häufige Fehler und deren vermutliche Ursache sowie in Klammern die Absätze, die man unbedingt lesen sollte:

  1. Betriebsanzeige leuchtet nicht -> Netzteil defekt (A, B1)
  2. Bildschirm bleibt schwarz -> Kontakt /RAM-Fehler (A, C, D)
  3. Bildschirm bleibt weiß -> Kontaktfehler (A, C)
  4. Pixelmüll -> Kontakt /RAM-Fehler (A, C, D)
  5. Rechner stürzt bei Anfahren der Menüleiste ab (Mega ST) -> Blitter (A, E)
  6. Rechner stürzt nach gewisser Zeit ab -> Kontakt /RAM-Fehler (A, C, D, Netzteil B2)
  7. Rechner hängt bei Floppyzu griffen -> Netzteil (A, B2)
  8. Uhr läuft nicht richtig, Rechner bombt willkürlich -> Echtzeituhr (A, F)

Noch ein Hinweis:
Rechner mit diversen Erweiterungen können auch diverse erweiterte Probleme mit sich bringen, auf die hier im Einzelnen
nicht eingegangen wird. Sicher ist aber in jedem Fall, dass eine Hardwareerweiterung, gleich, welcher Art, nur in einem
einwandfrei funktionierenden Rechner richtig arbeitet.

A: Öffnen des Rechners

Rechner auf den Rücken legen, alle Schrauben lösen und beiseite legen. Wieder umdrehen und Deckel abheben. Beim 260/520
einfach nach oben weg, beim 1040 zuerst an der Seite ohne Floppy, beim Mega ST zuerst hinten und die Leitung zum Batteriefach abziehen. Es sollte keine Diskette im Laufwerk sein, damit der Auswurfhebel nicht stört.

Beim 260/520er und 1040er die Tastatur abziehen und die drei Schrauben an der vorderen Blechkante lösen. Die Platine des
260/520ers ist noch mit drei weiteren Schrauben befestigt, die man durch Öffnungen im Abschirmblech erreicht, weg damit.

Besitzer eines 1040 müssen die beiden Schrauben lösen, mit denen das Netzteil befestigt ist. Die Platine wird nun mitsamt
Abschirmblechen aus dem Plastikunterteil gehoben.

Ein Mega ST kann in seiner Behausung verbleiben.

Jetzt mit einer Flachzange die Blechlaschen geradebiegen, bei 1040 und Mega ST ist auch eine unter der Floppy, und das obere Abschirmblech lässt sich abnehmen. Das Netzteil des 1040 ist dabei etwas im Wege, aber es ist zu schaffen.

Das war es, für den Zusammenbau einfach den Text rückwärts lesen.

B1: Das Netzteil

Wenn das Netzteil ausgefallen ist, sollte man sich nach einem Ersatz umsehen. Beim 520er ist der Trafo vergossen und deshalb unzugänglich, bei 1040 und Mega ST handelt es sich um Schaltnetzteile. Der Fachmann weiß: selbst wenn man ein defektes Bauelement findet und ersetzt, heißt das noch lange nicht, dass das gute Stück wieder funktioniert. Man kann bestenfalls die Sicherung überprüfen und bei Defekt ersetzen. Mir ist bisher allerdings noch kein Netzteil untergekommen, das durch Austausch einer defekten Sicherung wieder zu reaktivieren war, als einziges Ergebnis meiner Bemühungen hatte ich stets nach dem Funktionstest eine defekte Sicherung mehr.

B2: Immer noch das Netzteil

Die Netzteilspannung sinkt offenbar mit zunehmendem Alter des Rechners ab. Wichtig ist vor allem, dass im 5Volt-Zweig die Spannung nicht zu niedrig ist.
Die meisten Bauelemente im Atari benötigen eine Spannung von minimal 4,5 V und maximal 5,5 V. Mit einem Handmultimeter
lässt sich das überprüfen. Aber Achtung! Bei Floppyzugriffen sinkt die 5-Volt-Versorgungsspannung um ca. 0,4 Volt ab. Das
bedeutet, dass für einen sicheren Betrieb eine Spannung von 4,9 Volt anstehen muss.

Ein zu schlappes Netzteil kann auf folgende Weise getuned werden: Man lasse sein Multimeter zur Kontrolle an der 5-Volt-Versorgung hängen und suche ein Poti namens VR1. Wenn man eines gefunden hat, kann man damit die Spannung abgleichen. Leider läuft der 12-Volt-Zweig auch mit, so dass man zwischendurch auch dort mal die Spannung kontrollieren muss. Wenn 13 Volt überschritten werden, sollte eine Diode 1N4001 in die 12 Volt Leitung eingeschleift werden, mit dem Kathodenring in Richtung Board.

Wer in seinem Netzteil kein Poti findet weil keines da ist, muss parallel zu R14 einen Widerstand von 47K einlöten.

C: Kontaktfehler

Kontaktfehler sind die häufigste Ursache für „seltsame Erscheinungen“. Ob es sich dabei um Oxydation, Verschmutzung oder ausgeleierte Kontakte handelt ist eigentlich egal, der Effekt ist immer der gleiche.

Bei einem weißen Bildschirm ist zumindest das RAM ansprechbar. Der Fehler ist aller Wahrscheinlichkeit nach bei den Roms zu suchen. Also, Spucke auf den Daumen und die „Brüder“ kräftig in die Fassungen gedrückt.
Wenn man schon mal dabei ist, sollte man auf ein Nachdrücken der anderen Bauelemente nicht verzichten. Hat diese fachmännische Aktion keine Früchte getragen, ist man gezwungen, sich mit dem GLUE zu befassen. Beschreibung weiter unten.

Bei einem schwarzen Bildschirm sieht die Sache von vornherein etwas schwieriger aus, denn in diesem Fall muss man sich mit der
MMU auseinandersetzen. Es handel sich dabei, wie bei dem GLUE, um einen quadratischen Chip mit 68 Pins im PLCC-Gehäuse.

Die MMU hört auf den Namen C025912, der GLUE auf C025915. Eventuell vorhandene Klammern über den Chips werden entfernt,
indem mit einem kleinen Schraubendreher eine Seite der Klammer vorsichtig über die Sockelecke gehebelt wird. Wenn kein zusätzliches Blechkreuz über den Sockel gespannt ist und man auch keines zur Hand hat, verzichtet man besser auch auf den Einsatz der Klammern. Durch die Verspannung des Sockels kann es schon zu Problemen kommen, die Chips fallen auch so nicht heraus.

Aber weiter im Text: sowohl MMU als auch GLUE haben dann und wann unter Kontaktarmut zu leiden. Bei beiden macht es sich am besten, sie einmal aus ihrem Sockel zu hebeln und wieder hineinzustopfen.

Normalerweise wird dafür ein PLCC-Ausziehwerkzeug benutzt. Sowas hat aber nicht jeder im Haus, deshalb muss der gute
alte Uhrmacherschraubendreher mit 1mm Klinge einspringen.
Also: Die Klinge in eine der Aussparungen im Sockel stecken und den Chip heraushebeln, das gleiche Spiel diagonal gegenüber wiederholen. Jetzt die Anschlüsse kontrollieren, gegebenenfalls wieder geradebiegen und den Chip zurückstecken. Pin 1 ist durch eine kreisförmige Vertiefung gekennzeichnet.

Wer nun eine Verbesserung/ Veränderung, aber noch keinen sicheren Betrieb feststellt, sollte die Kontakte von MMU und
GLUE mit einer feinen Drahtbürste reinigen, die Kontakte in den Sockeln natürlich auch.

Pixelmüll hat seinen Ursprung in der Regel in schlechter Verdrahtung oder falscher Einbaulage von Speichererweiterungen. In jedem Fall müssen die Leitungen so kurz wie möglich sein und an der Zahl der Masse- und +5-Volt-Leitungen sollte man nicht sparen.
Lässt sich bei den Leitungslängen nichts mehr herausholen, kann man durch Einschleifen eines Treibers in die Steuerleitungen Ras, CasL, CasH und WE die Flankensteilheit so verbessern, dass der Betrieb wieder sicher ist.

Verwendbar ist z.B. ein 74F125. Pin 14 = +5 Volt
Pins 1, 4, 7, 10 und 13 auf Masse Eingang > Ausgang: 2>3,5>6,9>8,12>11.

D: RAM-Fehler

Schwer zu lokalisieren und genauso schwer zu beheben, deshalb nur etwas für Atarianer mit Bastelerfahrung. Auch Besitzer
eines 520er ohne Speichererweiterung haben hier schlechte Karten.
Beim Einschalten prüft der Rechner seine RAM-Konfiguration. Er klappert dabei die beiden RAM-Bänke 0 und 1 ab und muss mindestens auf Bank 0 ein wenig RAM finden, um hochzulaufen. Wenn nun gerade auf Bank 0 ein Speicherchip defekt ist,
bleibt der Bildschirm schwarz, der Atari hat kein RAM.
Hat man zufällig auch die Bank 1 mit RAMs bestückt, wie es im 1040 und Mega ST der Fall ist, kann man die Widerstände der
Steuerleitungen ramseitig auslöten und der jeweils anderen Speicherbank zuordnen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass auf
beiden Bänken ein Chip defekt ist.

Für diese Aktion ist ein Ohmmeter unerläßlich. Lötkolben, etwas Kabel usw. sind ebenfalls Voraussetzung. 

Interessant sind die Widerstände mit 68R (blau, grau, schwarz, gold) in der Nähe der RAMs. Sechs sind es an der Zahl und meist in zwei Gruppen von je drei Stück aufgeteilt. Diese sind alle mit Pins der MMU verbunden, und zwar an folgende:

Pin 6 = Cas0H Pin 7 = Cas0L
Pin 8 = Ras0 Pin 18 = Rast
Pin 21 = Cas1L Pin 22 = Cas1H

Zur Sicherheit von diesen Pins der MMU ausgehend mit dem Ohmmeter die entsprechenden Widerstände lokalisieren.

Alle Widerstände auf der RAM-Seite auslöten oder kurz über der Platine abkneifen. Das nun unbewohnte Lötauge Ras0
ramseitig mit +5 Volt verbinden, dadurch wird die RAM-Bank 0 lahmgelegt. Jetzt die für die Bank 0 vorgesehenen freien
Widerstandsenden mit den freien Lötaugen der Bank 1 verbinden, Ras0-Signal an RastLötauge usw. Wenn der Rechner nun wieder läuft, hat er natürlich weniger RAM, also die Signale der Bank 1 mit der RAM-Bank 0 verbinden (+5V-Leitung entfernen) und mal sehen was passiert.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Rechner normal arbeiten und die Speicherbank mit dem defekten Chip nicht erkennen,
aber manchmal hat man Glück. Sollte der Rechner diese Bank akzeptieren, gibt sich der Übeltäter als Pixelfehler auf dem
Bildschirm zu erkennen. Jetzt kann man entweder auf dem Monitor Pixel zählen, oder sich der Holzhammermethode bedienen:
Man nehme eine Meßstrippe und lege eine Seite auf Masse. Dann tippe man mit dem anderen Ende auf den Datenpin eines RAM
der defekten Bank.

Meistens steht der Rechner dann, aber das Monitorbild ist nach wie vor zu sehen. Wenn man mit der Meßspitze nun einen Datenpin nach dem anderen berührt, sieht man auf dem Monitor senkrechte weiße Linien. Sobald sich diese Linien mit den Pixelfehlern decken, ist der defekte Chip gefunden.

Datenpins bei X1256 = Pin 2 bei
X11000 = Pin 1 bei
X4256 = Pin's 1, 2, 18, 19.

Wer über ein entsprechendes Testprogramm verfügt, kann sich zumindest den letzten Teil der Arbeit sparen.

E: Der Blitter

Schuld an solchen Boshaftigkeiten ist normalerweise der Blitter. Als Grafikchip für rechteckige Datenschiebereien zuständig, hat er genau dann seinen ersten Einsatz. Also probehalber erstmal raus damit.

Dazu wie unter C beschrieben das IC aus dem Sockel befreien. Ein Tip zur Position: der Blitter liegt zwischen Mega-Bus und Romport und ist „ein quadratischer Bursche“. Wer jetzt den Rechner einschaltet, wird ein langes Gesicht machen, weil nichts geht. Geduld bitte…

Da vom Blitter ein Signal weitergereicht wird (was er natürlich nicht mehr tut, wenn er nicht mehr da ist) müssen noch zwei Lötbrücken geschlossen werden. Eine liegt links vom Mega-Bus und eine ca. 2cm oberhalb.

Wenn das erledigt ist, sollte der Rechner wieder laufen. Nach Einbau eines intakten Blitters das Öffnen der Lötbrücken nicht vergessen!

F: Das leidige Bomben

Nicht ganz so häufig, aber trotzdem ärgerlich. Schuld ist ein Kondensator: Name C52, Sollwert 100nF.
Im Gegensatz zu den meisten anderen 100nF – Kondensatoren auf der Mega-ST-Platine realisiert dieser, zusammen mit einem
10K-Widerstand, ein Zeitglied. Damit wird verhindert, dass in der Power-Up-Phase irgendwelcher „Kram“ in die Uhrenregister geschrieben wird. Den Kondensator nun durch einen neuen ersetzen und das war’s mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Ich bin hier bei weitem nicht auf alle möglichen Fehlerquellen eingegangen, aber für weitergehende Reparaturarbeiten ist
schon eine kostspielige Ausrüstung erforderlich.

Atari ST Floppies und Datentransfer per Diskette

Autor: Peter Sieg und 1ST1

Oft gestellte Frage: Wie bekomme ich die Dateien von meinem Windows-PC auf meinen Atari-ST?

Grundsätzlich: Der ATARI ST, STE, TT und Falcon mit ihren verschiedenen TOS-Versionen verwenden auf Disketten das von MS-DOS und Windows bekannte Dateisystem FAT12 bzw. FAT16. Übrigens auch auf Festplatten… Das heißt, ein Datenaustausch ist grundsätzlich einfach machbar.

Es gibt aber Feinheiten, auf die man achten muss, darauf gehen wir hier ein:

„Media-Description-Byte“

Oft hat der Windows-PC Probleme mit auf dem Atari ST formatierten 720 kB Disketten. Das betrifft vor allem Disketten, welche von TOS 1.00 und 1.02 formatiert wurden, da schreibt der Atari ein „Media-Description-Byte“ in den Bootsektor, welches MS-DOS und Windows nicht verarbeiten können, der PC meldet dann einen Lesefehler, sogar noch mit Windows 11… Die einfachste Lösung ist es die benötigten Disketten auf dem MS-DOS- oder Windows-PC zu formatieren, siehe weiter unten.  Spätere TOS-Versionen schreiben das „Media-Description-Byte“ vollständig MS-DOS-Kompatibel. Beim Lesen von Disketten, die am PC formatiert wurden, gibt es auch mit TOS 1.00 und 1.02 keine Probleme mit dem  „Media-Description-Byte“. Auch neuere TOS-Versionen stören sich nicht an dem fehlerhaften „Media-Description-Byte“ von TOS 1.00 und 1.02 .

Man kann das „Media-Description-Byte“ solcher Disketten auf dem PC mit einem Diskettenmonitor ändern, es befindet sich an Adresse $15 des Bootsektors. Dort muss für MS-DOS $F9 (bedeutet: 80 Spuren, doppelseitig, 9 oder mehr Sektoren) drin stehen. Zusätzlich muss man $F9 auch noch in die ersten beiden unbenutzten Bytes der FAT schreiben, dort schreibt TOS 1.00 und 1.02 $FF rein. Außerdem sollte man, wenn man schon dabei ist, der Vollständigkeit halber in die Bytes $00, $01 und $02 des Bootsektors den Intel-Sprungbefehl $E9, $00 und $4E schreiben, das könnte vor allem älteren DOS-Versionen förmlich auf die Sprünge helfen… (Nähere Details siehe ATARI-Profibuch S. 17ff oder Scheinbenkleister-II.)

Weitere Herausforderungen können sein:

  • „hochformatierte“ Disketten, die ATARI Community fand schon früh Möglichkeiten, aus Disketten noch mehr Kapazität heraus zu quetschen, in dem nicht 9, sondern 10 oder gar 11 Sektoren pro Spur formatiert wurden, oder auch die Spuren 81 und 82 mit verwendet werden. So sind statt 720 bis zu 902 kB auf einer Diskette möglich. Nicht jeder PC-Floppy-Controller kann 10 oder 11 Sektoren lesen und schreiben und einige PC-Laufwerke schlagen bei Spur 81 oder 82 gegen einen Endanschlag, so dass der Lesekopf diese Spuren nicht erreichen kann. Hier hilft nur testen, was der jeweilige PC kann… Wen Details zu diesen Sonderformaten interessieren, dem sei das Buch „Scheibenkleiter II, Massenspeicher am ATARI ST“ empfohlen.
  • USB-Floppylaufwerke können immer nur mit den Standard-Formaten umgehen, also, keine Chance für 10 oder 11 Sektoren und mehr als 80 Spuren. Neuere USB-Floppys unterstützn oftmals nur das 1.44 MB HD Format. Empfehlung: Nach USB-Floppys mit IBM-Branding (von Lenovo, Ye-Data) suchen, da ist sicher gestellt, dass sie mit 720 kB Disketten umgehen können. Zum Schreiben von ST/MSA-Diskimages mit makedisk und floimg eignen sich diese Laufwerke nicht.
  • Das gleiche wie für USB-Floppylaufwerke gillt auch für an IDE/SCSI angeschlossene Laufwerke wie das LS-120.
  • Unter MS-DOS, und auch wegen Abwärtskompatiblität in Windows, sind einige Gerätenamen wie CON, COMx, LPTx, AUX  und NUL reserviert. Diese sollte man auf dem ATARI nicht als Dateinamen auf Disketten für den PC benutzen, der könnte dadurch verwirrt werden und seltsamme Sachen machen. Beim ATARI gibts auch weniger Beschränkungen des Zeichensatzes im Dateinamen, man sollte sich hier auf die Zeichen a-z und 0-9 beschränken, sonst werden die Dateinamen am PC mitunter seltsam dargestellt, die Dateien lassen sich nicht öffnen/kopieren usw… Ansonsten gillt das bekannte 8+3 Dateinamens-Schema. Ordner haben unter MS-DOS üblicherweise keine 3 Zeichen hinter dem Punkt als Extension, das kann hier bei älteren DOS-Versionen auch zu Problemen führen… TOS ist das alles egal, es kennt diese reservierten Gerätenamen zwar auch, stolpert darüber aber weder im Dateisystem, noch stört es sich an Ordnernamen mit Dateierweiterung (z.B. beispiel.dir).

Auch spätere Apple Macintosh-Computer, Commodore Amigas mit installiertem „Crossdos“ Treiber und Linux können – evtl. mit den gleichen Einschränkungen bei Hochformatierung und falschem Media-Description-Byte – mit Disketten vom ATARI ST umgehen.

Sollten Sie keine DD-Disketten auftreiben können, nehmen Sie HD-Disketten und kleben Sie das zweite Loch (das ohne Schreibschutz-Schieber) mit Klebeband ab.

Nun muß die Diskette nur noch als DD-Diskette formatiert werden, siehe unten. Da aber HD-Disketten wegen ihrer anderen magnetischen Beschichtung eigentlich einen höheren Schreibstrom brauchen, als DD-Laufwerke (oder HD-Laufwerke im DD-Modus) liefern, ist der Einsatz von HD-Disketten problematisch, entweder geht es garnicht, oder die Daten können nur über einen kurzen Zeitraum gelesen werden, oder Sie haben ständig Schreibfehler. Nutzung solcher Art formatierter Disketten ist auf lange Zeit eher nicht empfehlenswert. Besser versuchen, DD-Disketten aufzutreiben.

Disketten passend für den Austausch formatieren:

Hinweis: Wegen der oben genannten Einschränkungen bei PCs sollte man auf „hochformatierte“ Formate verzichten!

ATARI TOS 1.0 und 1.02, also auf älteren bzw. nicht nachgerüsteten 260, 520, 1040 ST und Mega ST 1-4:

Wegen dem für MS-DOS/Windows fehlerhaften Media-Description-Byte sollte man hier auf zusätzliche Formatierprogramme ausweichen, z.B. die in dem beliebtgen Kopierprogramm FCOPY. Oder man formatiert die Disketten am PC.

ATARI TOS 1.04 bis 4.04

Das Media-Description-Byte wird von diesen TOS-Versionen korrekt MS-DOS-kompatibel geschrieben, man kann also Disketten für den Datenaustausch direkt vom Desktop aus formatieren.  Ab TOS 2.06 gillt das auch für HD-Disketten, sofern der ATARI mit einem entsprechenden Laufwerk ausgesattet ist.

MS-DOS / Windows95/98:

In die Kommandozeile/DOS-Shell gehen und 720 kB Disketten so formatieren:
format /F:720 a:
– format /T:80 /N:9 a:

Aus dem Datei-Explorer von Windows kann man 720 KB meistens nicht formatieren. Der versucht dann auf einer DD-Diskette 1.44 MB unterzubingen und scheitert dabei kläglich..

Windows XP bis 11:

Leider kennt der Format-Befehl unter Windows XP den obigen Parameter /F nicht mehr 🙁 Aber der folgende Aufruf tut dasselbe:
– format /T:80 /N:9 a:

Disketten-Images und Tools:

Image-Formate

  • *.ST – das meist verwendete Standardformat beinhaltet ein unkomprimiertes 1:1 Abbild der Diskette, kann auch hochformatierte Disketten abbilden, aber keine Kopierschutz-Techniken. Es gibt diverse Tools für ATARI, MS-DOS und Windows, außerden Floppyemulatoren, welche mit diesem Format direkt umgehen können. ST-Images mit einer Dateigröße von 720 kB (9 Sektoren, doppelsietig, 80 Spuren) können auch von nicht ST spezifischen PC-Programmen für PCs geschrieben werden, welche z.B. mit Diskimages im *.IMG oder *.720 Format umgehen können, z.B. auch Linux rawwrite.
  • *.MSA – wie *.ST, aber LZW-komprimiert, hierfür benötigt man ST spezifische Imaging-Programme wie JAYMSA oder FLOIMG.
  • *.STX – Imageformat, welches ursprünglich für den ST-Emulator PacifiST entwickelt wurde, kann auch in anderen Emulatoren verwendet werden. Diese Images können auch defekte Sektoren oder Sektoren mit Kopierschutztechniken abbilden, die sich mit dem WD1772 und anderen MFM-Controllern nur lesen, aber nicht wieder auf Disketten schreiben lassen (das ist der Kopierschutz!). STX- Images sind daher nicht mehr auf Disketten zurück schreibbar, Details dazu siehe Scheibenkleister-II. Man könnte höchstens versuchen, sie in PacifiST zu mounten und mittels einens Kopierprogramms in ein leeres *.ST oder *.MSA Image zu kopieren, ein evtl. vorhandener Kopierschutz geht dann aber verloren, und dieses Image wieder auf eine phyische Diskette schreiben. Das kann funktionieren, muss es aber nicht.
  • *.TDx, *.IMG, *.720, *.EXE, etc. Das sind unter MS-DOS übliche Imageformate der Programme Teledisk, IMD, 22Disk, DXP usw. Da der Atari grundsätzlich das gleiche Diskettenformat wie PCs verwendet, siehe oben, ist es denkbar, dass einige Images mit diesem Programmen auf einem PC erstellt wurden, ist aber eher unüblich. Um die wieder auszupacken, braucht man einen PC mit passendem Floppylaufwerk und das entsprechende Programm. Evtl. lassen sich solche Images aber mit „7Zip“ dateiweise auspacken.
  • *.ADF, auch eher unüblich, das ist das Imageformat des Commodore Amiga, wird evtl. im Zusammenhang mit ST-Emulatoren auf der anderen Plattform verwendet.

ST und MSA sind die Standard-Formate für DD-Disketten, auch hochformatiert bis 902 kB. HD-Disketten-Images gibts kaum bis garnicht, da wurde der Inhalt üblicherweise dateiweise als LZH, ZIP, ARC usw. archiviert.  Diskimages gibts auf entsprechenden Internetplattformen zuhauf. Das reicht von Public-Domain, Open-Source über Demoszene und Spiele bis hin zu professionellen Anwendungsprogrammen aus allen damals üblichen Themenbereichen. Da die Sachen teils noch urheberrechtlich geschützt sind, gibt es hier keine Linkliste, die Suchmaschine des Vertrauens hilft.

Manche Sammler sichern ST-Disketten mittels Catweazle, Greaseweazle, Kyroflux bitweise als MFM-Stream inklusive aller Syncmarkierungen, Sektorvorspann, Lückenbytes, Prüfsummen usw., um sie 1:1 als RAW-Datei zu archivieren. Das hört sich einerseits sinnvoll an, weil es eine wirklich exakte Kopie ist. Es ist aber bei nicht kopiergeschützten Disketten eher unnötig, weil der Floppycontroller beim Zurückschreiben von Images die normale Formatierung selbst erledigt und nur die Daten aus ST/MSA-Images in die Sektoren schreiben muss. Solche exakten Diskimages sind zwar nett, aber die meisten Leute können damit nichts anfangen, weil sie kein Catweazle, Greaseweazle, Kyroflux Laufwerk haben.

Tools für Diskimages ST und MSA:

Weblinks nennen wir hier nicht, weil auf den Seiten, welche diese Tools bereitgestellt werden, teils auch urheberrechtlich geschützte Programme liegen, aber per Suchmaschine, Programmname plus „ATARI“ als Suchbegriff findet man die:

  • Auf dem ATARI ST: JAYMSA, kann mit *.ST und *.MSA umgehen. Am besten, man betreibt den ATARI mit einer Festplatte, auf der man die Diskimages ablegt, oder auf den man die Diskimages auf einem anderen Weg (also nicht unbedingt per Diskette…) zum modernen PC hin und her transferiert.
  • Auf einem MS-DOS-PC, bzw. Windows 3.x, 95, 98SE, ME: MAKEDISK, kann mit *.ST und *.MSA umgehen. Auch hier ist eine Festplatte am PC empfehlenswert und man hat idealerweise eine andere Möglichkeit als Disketten, um das Image vom Internet über einen modernen PC hin zu transportieren.
  • st2msa.exe und msa2st.exe sind Konvertierungstools für MS-DOS, die zwischen den beiden Image-Formaten hin und her konvertieren können.
  • Auf einem Windows 2000 bis Windows 8 PC benötigt man das Programm FLOIMG („Floppy Image & file transfer program“) vom Entwickler Pera Putnik. (Windows 10 und 11 sind theoretich auch unterstützt, aber finde mal einen PC damit, der noch ein richtiges Floppylaufwerk hat!) Achtung, für die korrekte Funktion muss der  Floppytreiber fdrawcmd auf dem System installiert werden. FLOIMG benötigt unbedingt ein Floppylaufwerk mit XT/AT-kompatiblen Floppycontroller (z.B. NEC D765AC, sind auf älteren PC-Mainboards bis hin zu den ersten Intel Core Prozessoren noch verbaut worden), USB-Floppylaufwerke und an IDE/SCSI angeschlossene Diskettenlaufwerke (z.B. LS-120) können mit FLOIMG nicht verwendet werden.
  • Mit USB- und LS-120 Laufwerken solle auch das Program „Floppy Image“ funktionieren, es ist aber nicht ST spezifisch und unterstützt daher nur *.ST Images im 720kB Format, *.MSA Images aber nicht.
  • OmniDisk, WinImage, rawwrite, IMD usw. sind weitere Standardprogramme für PCs unter MS-DOS, Windows (und Linux), welche zumindestens *.ST Images mit 720kB verarbeiten können, komprimierte *.MSA und Sonderformate sicher nicht.
  • Diverse ST-Emulatoren wie PacifiST, STEem, Hatari, Aranym können direkt mit *.ST, *.MSA und teils auch *.STX umgehen.
  • Floppy-Emulatoren wie HxC und Gotek können direkt oder indirekt (bei HxC per Konvertierung in ein RAW-Format) mit allen genannten Disk-Image-Formaten umgehen.
  • Die Floppyemulatoren Cusb und CosmosEx können Diskimages sogar aus Netzwerkressourcen von einem Server abrufen. (CosmosEx ist mehr als nur ein Floppy-Emulator, man hat hier auch gleich noch viel mehr Funktionen, wäre einen eigenen Artikel wert…)
  • USB-Floppy-Lösungen wie Catweazle, Greaseweazle, Kyroflux, usw. können mit den genannten Images umgehen und auch Disketten auf dem PC als Image sichern. Diese Lösungen verwenden per Default eigene Image-Datei-Formate, welche man aber nur im Ausnahmefall (Kopierschutz, 100% originale Sicherung) nehmen sollte, da nicht jeder ATARI-Nutzer mit diesen Formaten arbeiten kann. Ein Zugriff aus dem Windows-Explorer oder anderen Programmen auf die Disketten könnte möglich sein, wenn diese Imaging-Lösungen entsprechende Treiber mitliefern.

Hinweis: Wenn man mit dem PC Diskimages per makedisk oder floimg auf Diskette schreibt, die das „falsche“ „Media-Edscription-Byte“ von TOS 1.00 und TOS 1.02 haben, wird der PC mit DOS/Windows diese Disketten nicht lesen, können, aber er kann sie immer noch mit einem Diskettenkopierprogramm wie Frogcopy oder VGA-Copy problemlos kopieren, weil diese Programme sich nicht für dieses Media-Decription-Byte interessieren, und auch der ST wird diese Disketten problemlos lesen können.

ATARIs eigene Diskettenlaufwerke:

  • Externe 3,5 Zoll-DD-Laufwerke SF 354, SF314:
  • – – Am 260, 520ST(+) als Laufwerk A: und B: verwendbar, es lassen sich 2 Stück davon hintereinander stecken, das Zweite wird durch Drehen des DS-Signals im ersten Laufwerk automatisch B:
  • — Am 520/1040STF, 1040/4090STE, Mega ST, Mega STE, TT automatisch Laufwerk B:. (Der Falcon hat keinen externen Floppyanschluss und hat auch intern kein DS1-Signal, ohne Bastellei bekommt man an den kein zweites Laufwerk dran.)
  • — Lassen sich auch am PC1-4 als Laufwerk B: betreiben.
  • — Drei oder vier Laufwerke sind am ATARI nicht möglich.
  • SF354: Einseitig 80 Spuren Double Density. Einseitige Programmdisketten gab es nur in der Frühzeit der ST-Serie, solche Laufwerke eignen sich jenseits des Erhaltens von originaler Hardware eher zum Einbau eines doppelseitigen Laufwerks, HxC oder Gotek Floppyemulators. Macht am ATARI-PC eher keinen Sinn, da hier einseitige 3,5 Zoll Laufwerke nicht üblich sind.
  • SF314: Doppelseitiges Laufwerk mit 80 Spuren Double Density
  • Externes PCF554: Doppelseitiges 5,25 Zoll 360 kB Laufwerk mit 40 Spuren. Ist eigentlich für die ATARI PC 1 bis 4 gedacht. Macht als Laufwerk A: am ST kaum Sinn, da TOS eigentlich immer 80 Spuren Laufwerke erwartet. Lässt sich aber für den Datenaustausch mit IBM XT kompatiblen PCs verwenden. Eignet sich auch, um ein 80 Spur Laufwerk einzubauen, aber wehe… Die PCF554 sind selten und im Original erhaltenswert.
  • In den 520STF sind gelegentlich einseitige DD-Laufwerke integriert, lässt sich austauschen.
  • In den 1040STF, 1040STE und Mega-ST sind serienmäßig immer doppelseitige DD-Laufwerke eingebaut.
  • In älteren Mega STE und TT sind teilweise noch 720 KB Laufwerke verbaut, diese Rechner sind aber für HD-Laufwerke mehr oder weniger vorbereitet, mit ein bischen Glück muss man beim Umbau nur einen DIP-Schalter umstellen, un dem Rechner mitzuteilen, dass er jetzt ein HD-Laufwerk hat. Bei manchen Mega-STE muss aber auch ein GAL-Baustein gewechselt werden. Die meisten Mega STE und TT wurden aber damals schon auf HD umgerüstet. Beim Umrüsten sollte man darauf achten, dass ein HD-Diskettencontroller ATARI Ajax verbaut ist. Die normalen WD1772 Controller funktionieren bei 16 MHz nicht, die 1772-02-02 nur kurzzeitig. Den Ajax bekommt man nur noch bei Best Electronics in San Francisco/Sunnyvale.
  • Der Falcon hat serienmäßig immer ein HD-Laufwerk von Teac, und natürlich auch einen Ajax.
  • Wenn die originalen Laufwerke nicht mehr funktionieren: Laufwerke reinigen, ganz alte Laufwerke haben evtl. noch Antriebsriemen, die heute vergammelt sind. Gelegentlich sind auch SMD-Elkos gealtert, die kann man mit entsprechender Löterfahrung tauschen. Auch möglich, dass das interne Netzteil des ST/STE die 12V-Versorgungsspannung entweder zu schwach oder zu wellig liefert, hier muss das Netzteil überarbeitet werden, meist Elkos, gelegentlich auch der Optokoppler für die Rückkkopplung der Regelung von Primär nach Sekundär. Achtung, auf den Kühlkörpern der Netzteile liegt Hochspannung, bitte vorsichtig sein!

Darüber hinaus gab es unzählige kleinere Anbieter, welche dazu kompatible externe Laufwerke in 3,5 oder 5,25 Zoll anboten.

Beim Beschaffen solcher Laufwerke darauf achten, dass Sie ein passendes Floppykabel mit dem großen DIN-Stecker dazu bekommen, einzeln sind die nur schwer aufzutreiben, auch den Stecker an sich bekommt man heutzutage nur noch selten, obwohl er auch von manchem CD-Wechler im KFZ-Bereich benutzt wurde. Zu den Laufwerken gehört meistens noch ein externes Netzteil mit 5 und 12V Versorgung.

PC Floppylaufwerke am ATARI verwenden:

Die Ansteuerung der Floppylaufwerke erfolgt über einen WD-1772-Floppycontoller (oder den dazu kompatiblen ATARI AJAX Chip) und einen ganz normalen Shugart-Bus-Anschluss, der auch auf der großen DIN-Buchse der ST-Computer liegt, im Prinzip lässt sich daher jedes PC-Floppylaufwerk anschließen.

  • PC-Laufwerke sind üblicherweise auf Driveselect-ID=1 eingestellt. Atari ST benötigen ID=0 für das erste Laufwerk am Floppykabel. Das gillt auch für den Einsatz in den ATARI-Laufwerken SF-314/354. Dies kann man umstellen (Jumper, Schiebeschalter, Lötbrücke, etc. Dokus zu vielen Laufwerken finden sich per Suchmaschine im Internet, oder in unserem Forum fragen).
  • HD-Laufwerke können grundsätzlich verwendet werden, solange aber der Atari nicht HD-Laufwerks-tauglich ist, sollte man im Laufwerk den HD-Disketten-Erkennungs-Schalter deaktivieren, in dem man den Schalter kurzschließt, um das Laufwerk dauerhaft in den DD-Modus zu zwingen. HD-Disketten sollte man dann aber trotzdem nicht verwenden (s.o.).
  • HD-Diskettenlaufwerke lassen sich mit einem HD-Kit (besteht aus ein bischen TTL-Logik und einem 16 MHz tauglichen WD1772-02-02 oder ATARI Ajax Controller) auch im HD-Modus verwenden, man braucht aber auch TOS 2.06, damit es offiziell unterstützt wird. Das Laufwerk muss auf Pin 2 des Shugart-Bus ein HD-Signal an das HD-Kit senden, das Signal kann man sich vom HD-Schalter vorne im Laufwerk holen. Der Umbau eines ST mit HD-Kit ist heutzutage nicht mehr empfehlenswert, da es für größere Datenmengen vom PC auf eine am ATARI angeschlossene Festplatte effektivere Transfermöglichkeiten gibt.
  • Der ATARI TT und Mega STE sind für HD-Laufwerke vorgesehen, ggf. muss aber ein GAL getauscht werden, die meisten TT und M-STE und alle Falcon sind bereits damit ausgestattet.
  • Es empfielt sich, wenn man ein Ersatzlaufwerk benötigt, ein Laufwerk aus der selben Modellfamilie zu nehmen, was im ATARI verbaut ist. Denn dann kann man die PC-Floppyblende gegen die von ATARI austauschen und muss nicht am ATARI-Gehäuse rumsägen, mit ein bischen Geduld lassen sich z.B. noch die von ATARI original verwendeten Epson SMD-3×0-Laufwerke auftreiben. Andere verwendete Hersteller sind Chinon, Panasonic, Sony und Teac. Beim Falcon und bei sehr spät produzierten 1040STE spielt das allerdings keine Rolle, die haben im Gehäuse einen wie bei PCs üblichen rechteckigen Ausschnitt im Gehäuse.
  • Extern an der Floppybuchse lässt sich bei keinen ATARI Computer ein HD-Laufwerk betreiben, weil dem Anschluss die Unterstützung für ein HD-Signal fehlt.
  • Auch 5,25er Laufwerke können betrieben werden, man sollte hier aber keine 360KB Laufwerke verwenden, die würde TOS immer versuchen mit 720 kB zu formatieren, dann macht es bei Spur 41 noch 39 mal „Klong“… Man braucht schon 720KB 80 Spur Laufwerke oder 1.2 MB HD-Laufwerke, letztere lassen sich ggf. am internen Floppyanschluss auch im HD-Modus betreiben, sofern der ST einen HD-fähigen Umbau des Floppycontrollers hat („HD-Kit“ von Drittanbietern oder Selbstbau). Wenn man damit auch 360er PC-Disketten lesen und schreiben will, sollte man darauf achten, dass diese (per Jumper/Kippschalter) eine Möglichkeit haben, beim Step-Signal einen Doppelstep auszuführen, um wahlweise 40 Spur Disketten mit doppeltem Spurabstand zu 80-Spur-Disketten lesen zu können. Der Atari sendet von sich aus keinen Doppelstep, wenn er eine 40-Spur-Diskette anhand der Informationen im Bootsektor der Diskette erkannt hat. Manche ältere 5,25er Laufwerke machen den Spurwechsel nicht schnell genug, da gab es dann Programme für den AUTO-Ordner, welche die Steprate von TOS von 3 auf 6 ms anpassen.
  • Ein zuvor am Amiga verwendetes PC-Laufwerk muss erst wieder rückgebaut werden.

Wer allerdings mehr Daten zwischen (Windows-)PC, Mac, Linux auf der modernen Seite und dem ATARI ST/TT/Falcon austauschen möchte, als auf eine Diskette passen, dem seien aber noch andere Möglichkeiten für den Datentransfer empfohlen, dazu gibts demnächst einen eigenen Artikel…


Erstmal geparkter Offtopic-Inhalt, müsste in anderen Artikel ausgelagert werden:

Der St hat im Monochrom Modus 35kHz HV und nur dieser Modus funkt am VGA Moni….wenn der Moni 35khz kann…

der Mittlere und Hohe Farbmodus hat nur 15kHz was somit nur Monis mit RGB z.B 1084 funkt und nätürlich am TV welcher auch mit 15Hz funkt.

Fakt ist Farbe nur am TV über HF-Buchse oder mit einem 15kHz RGB Moni…früher gabs mal Multisynch-Monis die schon bei 15khz anfingen.. Die heutigen VGA fangen bei 35kHz oder sogar erst bei 38kHz an….

Mono über Monochrommonitor oder über Adapter mit einen 35kHz VGA Moni…