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Ultrix 4.3 auf Decstation 5000/240 installieren

Vorbemerkungen

  1. Die Installation von Ultrix auf Decstation ist zickig. Es braucht unbedingt ein DEC CDROM Laufwerk RRD42 oder RRD43, vielleicht geht auch ein entsprechendes Toshiba-Modell. Nur 512 Bytes/Sektor einzustellen, reicht definitiv nicht. Der Installer bricht dann mit “Segmentation fault” ab.
  2. Parity am CDROM Laufwerk muss auf “On” gejumpert sein.
  3. in diesem Protokoll ist rz2 eine Seagate ST34371N Platte mit 4,3 GB, rz4 ein RRZ43 CDROM
  4. Ultrix kann kein Dateisystem auf Partitionen über 2 GB anlegen. Der BASIC Installer von Ultrix legt aber bei großen Platten trotzdem diese zu großen Partitionen an. Die Installation klappt dann nicht. Die Platte muss also per Hand partitioniert werden, Installation dann mit dem Advanced Installer.

Partitionierung

Partitionsschema

aus https://web-docs.gsi.de/~kraemer/COLLECTION/ULTRIX/docs.html#partition

Partition = x Offset/blocks = y Size/blocks = z Size/MB Usage
a 0 1572864 768 /,/tmp,/opt
b 1572864 524288 256 swap
e 2097152 524288 256 crash
g 2621440 3145728 1536 /usr
f 5767168 1572864 768 /var
d 0 0 0 unused
h 0 0 0 unused
c 0 8419844 all partitions

Partitionieren

  1. System starten
  2. CDROM einlegen
  3. am Monitor: boot 3/rz3/vmunix
  4. Im Installer Option 3 = System Management auswählen

Device File für Festplatte erstellen

cd /dev
MAKEDEV rz2

Leere Partitionstabelle erzeugen

/etc/chpt -a /dev/rrz2a

Partitionieren

/etc/chpt -v -px y z /dev/rrz2c

Die Werte für x,y,z stehen oben in der Partitionstabelle. Es werden nacheinander die Partitionen (x) a,b,e,g,f angelegt. c ist die gesamte Platte.

Dateisystem anlegen

Sicherheitshalber erhalten die Partitionen gleich ein Dateisystem, um sicherzustellen, dass sie auch korrekt beschreibbar sind. Der Installer macht das nochmals.

/etc/mkfs /dev/rrz2x z

(wieder einzeln für die Partitionen x=a,b,e,g,f mit der Größe z)

Abschluss mit Ctrl-D zur Rückkehr in den Installer.

Installation

  1. Auswahl 2. Advancend installation
  2. Auswahl der Festplatte rz2
  3. bestehende Partitionstabelle übernehmen

Danach kopiert der Installer das Root-Filesystem auf /dev/rrz2a (ist immer für / vorgesehen) und geht zurück in den Monitor. Von dort Boot des kopoierten Systems mit

setenv boot "3/rz2/vmunix -a"
boot

Der Installer fragt dann Daten für die Grundinstallation ab:

  1. Systemname: jack
  2. Datum und Zeit als yymmddhhmm- String: 2103182300
  3. Zeitzone als GMT+1: 1
  4. Daylight savings: Yes
  5. Daylight savings zone: c (Central Europe)
  6. Root- Passwort eingeben

Dann erfolgt die Zuordnung der Partitionen zu den Mount Points. Der Installer legt jeweils ein Dateisystem an.

  • /usr ist Partition g
  • SWAP ist Partition b, kein Seconday Swap !
  • CRASH ist Partition e
  • /var ist Partition f
    Problem aber: Installer meldet “Unknown Block Size”. Stattdessen ist hier auch Partition g anzugeben, dann wird /var nach /usr/var gelinkt.

Software-Auswahl

Die Grundinstallation umfasst alles wichtige. Zusätzliche Auswahl:

1. Printer Support
29. Additional DEC Windows Applications

Zusätzliche Kernel Updates wurden hinzugenommen.

Kerneloptionen: Alle ausgewählt (Option 9)

Die Installation läuft dann durch. Am Ende rebootet das System und der X11 Login Bildschirm mit DEC Windows kommt.

Alte Linuxversionen installieren

Da doch immer mal wieder jemand ein altes Linux aufsetzten muss oder will, sind hier kurz die nötigen Schritte zusammengefasst. Als Beispiel dient m68k und sparc32

  1. Als erstes ist wichtig, welche Hardware man installieren will. Auf der Seite www.debian.org/ports/ findee sich alle unterstützten Ports mit der Angabe, in welchen offiziellen Versionen die Plattform unterstützt wird und ein Link auf weitere Infos. Also „in progress“ heißt, dass es aktuelle inoffizielle Builds gibt. Die infos sind aber auch nicht immer up to date. Hppa wird als „discontinued“ aufgeführt, obwohl es aktuelle Installer gibt. Also im Zweifel auf den unten aufgeführten Seiten nach Installern suchen.
    • Sparc32 wird z.B. von Debian 2 bis 4 offiziell unterstützt, Sparc64 bis 8 und aktuell als (sehr guter) unofficial Port.
    • m68k war von 2 bis 3 offiziell drin, und ist aktuell (seit 9) auch ein unofficial Port („in progress“).
  2. Die Zuordnung der Versionsnummern zu den Release Namen findet man auf der Seite www.debian.org/releases/
  3. Es ist noch zu beachten, dass nicht jeder Debian Spiegel alle Versionen bzw. Installations CDs vorhält.Alle offiziellen CDs gibt z.B. auf
    cdimage.debian.org/mirror/cdimage/archive die inoffiziellen ab Debian 7, also z.B. aktuelle sparc64 und m68k auf cdimage.debian.org/cdimage/ports/

  4. Die letzte offizielle sparc32 CD findet man z.B. unter cdimage.debian.org/mir…hive/4.0_r9/sparc/iso-cd/. Die aktuelle inoffizielle m68k CD unter cdimage.debian.org/cdimage/ports/10.0/m68k/iso-cd
  5. Ein Mirror mit allen deb Paketen ist z.B. mirror.eu.oneandone.net/debian-archive/. Am besten ist es, erst die Installation nur mit der Software auf der Installations CD zu machen und danach den Mirror eintragen. Die im Installer eingetragenen Mirrors haben oft die alten Pakete nicht mehr.
  6. Im Nachgang kann man mit apt-get dist-upgrade die Liste der verfügbaren Pakte holen, das Paket tasksel installieren und dann starten. Das erledigt wie auch im Installer die Grundinstallation, je nach angegebener Aufgabe (Desktop, Server, SSH, Drucker etc).

SGI IRIX Images auf CD-R brennen

Images von SGI IRIX CDROMs sind nicht im ISO 9660 Format. Sie lassen sich aber unter Linux ganz einfach mit dem Befehl

wodim -v dev=/dev/sr0 imagename.img

auf einen CD-R Rohling brennen (wobei /dev/sr0 der Devicename des CD-Brenners ist).

Die CD ist dann unter IRIX problemlos lesbar und man kann auch (bei IRIX CDs) das miniroot bootloaden.

Der Schalter „-raw“ (-raw96r) bei wodim umgeht die TAO/DAO Funktion von CD-Writern (inkl. Puffer) was üblicherweise zu weniger Konfikten mit „besonderen“ Formaten bzw. Firmware führt. Bei vielen CD Writern scheint das aber nicht notwendig zu sein.